Geschichte der ehemaligen Ritterfeste Siegritz - Familienforschung ...
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son<strong>der</strong>n auch an weibliche Nachkommen vererbe. Paul von Streit-<br />
berg und seine Brü<strong>der</strong> zu Göppmannsbühl aber bestanden auf ihr-<br />
er Behauptung, dass <strong>Siegritz</strong> ein verdientes Ritter- o<strong>der</strong> Mann-<br />
lehen sei, für welches nur männliche Erben in Betracht kommen<br />
könnten. Und als Leuchtenberg die Belehnungsfähigkeit des Dom-<br />
herrn Paul v. Streitberg in Zweifel stellte, gab dieser zur<br />
Antwort, dass nach dem allgemeinen Rechte die Geistlichkeit an<br />
<strong>der</strong> Nutznießung eines Lehens nichts zu hin<strong>der</strong>n vermöge. Inzwi-<br />
schen setzte sich Jörg v. Thein, ein fränkischer Edelmann, zu<br />
<strong>Siegritz</strong> fest, ohne damit von Leuchtenberg belehnt worden zu<br />
sein. In einem an Landgraf Ludwig Heinrich gerichteten Schrei-<br />
ben vom 7. Oktober 1566 nannte er sich einen Landsassen zu<br />
<strong>Siegritz</strong>. Vor Jörg v. Thein war Adam Perg aus Waldeck Verwal-<br />
ter zu <strong>Siegritz</strong>. Um dem langen Prozess einmal ein Ende zu<br />
machen, entschlossen sich am 16. Sept. 1575 die Landgrafenwit-<br />
we Mechtilde und die Leuchtenberger Vormundschaftsräte des<br />
min<strong>der</strong>jährigen Landgrafen Georg Ludwig, <strong>Siegritz</strong> und Gröt-<br />
schenreuth gegen 1000 Taler, je<strong>der</strong> zu 24 Zwölfern gerechnet,<br />
den sechs Töchtern des verstorbenen Adam von Streitberg wie<strong>der</strong><br />
zu überlassen mit <strong>der</strong> Bedingung, diese Lehengüter als leuch-<br />
tenbergische Lehen an einen Adeligen zu verkaufen. Gleiche<br />
Begünstigungen bezüglich des Lehens Grötschenreuth-Frauenberg<br />
rechts <strong>der</strong> Fichtelnaab ließ ihnen Kurpfalz nicht zuteil wer-<br />
den. Nach dem Tode des Jörg v. Streitberg hatte es Kurfürst<br />
Ottheinrich als ein heimgefallenes Mannlehen erklärt und am<br />
24. November 1557 seinem Mundschenk Georg Wurmrausch verlie-<br />
hen. Diesem folgte Hans Wurmrausch, Burghüter zu Hirschau, mit<br />
dem Jörg v. Thein 1570 in Grenzstreitigkeiten geriet. 1572<br />
erscheint wie<strong>der</strong> ein Jörg Wurmrausch.<br />
Am 31. Januar 1578 verkauften die Geschwister Streitberg das<br />
Ritterlehen <strong>Siegritz</strong> und das Dorf Grötschenreuth mit aller<br />
Zugehörung für 5.150 fl und 100 fl Leikauf an Christoph von<br />
Rotschütz, markgräflich brandenburgischen Amtmann zu Hohen-<br />
berg. Das Dorf Grötschenreuth (links <strong>der</strong> Fichtelnaab) umfasste<br />
damals nur 2 Bauern und 2 Köbler. Durch die leuchtenbergischen<br />
Vormün<strong>der</strong> Herzog Albrecht V. von Bayern und Markgraf Georg<br />
Friedrich von Brandenburg wurden ihm zu Pfreimd am 9. Februar<br />
1579 verliehen: <strong>der</strong> Sitz zu Sigharts samt dem großen Zehent,<br />
den dortigen Weihern und aller Zugehörung, ferner die Mühle<br />
unterm Steinweiher und <strong>der</strong> hohe und nie<strong>der</strong>e Wildbann auf den<br />
Wäl<strong>der</strong>n zu Siegharts. Am gleichen Tage empfing er als leuch-<br />
tenbergisches Lehen auch das Dorf Grötschenreuth samt dem<br />
dortigen Hammerwerk, auch das Fischwasser daselbst, die Nab,<br />
ferner den Wald hinterm Vorich, dazu den hohen und nie<strong>der</strong>en<br />
Wildbann auf diesem Gehölz.<br />
Schon vor seiner Belehnung befasste sich Christoph v. Rot-