Geschichte der ehemaligen Ritterfeste Siegritz - Familienforschung ...
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Fel<strong>der</strong>n. Fast allgemein herrschte damals noch die Dreifel<strong>der</strong>-<br />
wirtschaft, wobei die Feldmark in drei Abschnitte (Zelgen ge-<br />
nannt) eingeteilt war. „Von diesen werden daß Jahr über nur<br />
zwo angebauet, die dritte aber in <strong>der</strong> Brach zur Schaafhut ge-<br />
lassen, wirdt auch je so mann anbauet zu 40 vndt 50 Achtel an-<br />
gesehet, ingleichen auch jedes Mals souil über Sommers“. Außer<br />
den drei Zelgen, von denen die Plärnzelg gegen Erbendorf, die<br />
Peuntzelg gen Thumsenreuth und die Lehenzelg gegen Friedenfels<br />
gelegen war, besaß die Herrschaft noch etliche Äcker. Neben<br />
den gewöhnlichen Feldfrüchten wie Korn, Haber und Gerste baute<br />
man auch „genug Kraut, Rüben, Flax, Erbiß, Hanf, Waitz vnd<br />
an<strong>der</strong>s“.<br />
Von den Schäfereien schreibt Weickmann, dass man jährlich 300<br />
Schafe im Pferch, 400 auf <strong>der</strong> Weide halten und 100 bis 150<br />
überwintern könne.<br />
Zu Johann Paul Weickmanns Zeiten besaß das Schloss 12 Teiche.<br />
Außer den bereits bei Andreas Katzner genannten Weihern führt<br />
Weickmann noch Namen auf wie Säg-, Linden-, Brunn- und Schütz-<br />
enweiherl. Daneben hatte das Schlossgut 4 Fischbehälter und 2<br />
Forellenbäche, nämlich den Grenz- und den Mühlbach. Im Grenz-<br />
bach begann das Fischrecht „eine gute Ackherläng“ oberhalb des<br />
Birkenweihers. In den Weihern trieb man hauptsächlich Karpfen-<br />
zucht. Der Schlossgraben war „deß Lustß willen mit Forrellen<br />
vndt gelben Erslingen, die man zum Venster auß allezeit sehen<br />
kan“, besetzt. Der Einsatz für die ganze Karpfenfischerei er-<br />
streckte sich jährlich an Setzlingen auf 17 Schck. 15 Stck, an<br />
Brut auf 27 Schck..<br />
Einen ausführlichen Bericht widmet Weickmann den „Holzwachsen“<br />
Als herrschaftliche Waldbezirke führt er auf: die „die Schwab-<br />
ßlohe“ gegen Erbendorf, den Kirchschacht und den anstoßenden<br />
„Demschacht“ gegen Thumsenreuth, den Lehenschacht, <strong>der</strong> samt<br />
<strong>der</strong> Froschlohe und dem Nebenschächtlein an den Neuen Weiher<br />
grenzt, den Hindelberg bei den Dachsbauern am Schönfußer<br />
Steig, den Mühlschacht vom Schönfußer Steig bis zum Steinwei-<br />
her, den Birkenberg gegen die Hübnermühl (Grenzmühl) zu, die<br />
Abteilung bei den 3 Steinen (Teufelsfelsen) gegen Pfaben und<br />
endlich noch das Buch gegen Boxdorf zu. Aus diesem großen<br />
Waldbestand konnte man jährlich über 200 Klafter Brennholz für<br />
das Schloss und die Untertanen herausschlagen und überdies ge-<br />
nug Bau-, Schindel-, Bretter- und Schleifholz gewinnen.<br />
An den Schluss seiner Ausführungen über den Grundbesitz des<br />
Herrschaftsgutes <strong>Siegritz</strong> stellt Weickmann eine allgemeine<br />
Grenzbeschreibung. Dieser Beschreibung zufolge lag <strong>der</strong> Grund-<br />
Besitz <strong>der</strong> Herrschaft zu <strong>Siegritz</strong> in einem Umkreis von 9.744