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Geschichte der ehemaligen Ritterfeste Siegritz - Familienforschung ...

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<strong>Siegritz</strong> als Ritter- o<strong>der</strong> Mannlehen<br />

Die Endung „itz“ in dem Worte <strong>Siegritz</strong> hat schon manche ver-<br />

leitet, dieses Dorf als eine slavische Siedlung zu erklären.<br />

Dieser irrtümlichen Ansicht steht aber die Tatsache gegen-<br />

Über, dass dieser Ort in den Urkunden des 14., 15. und 16.<br />

Jahrhun<strong>der</strong>ts stets als „Sigharts“ bezeichnet wird. Der Volks-<br />

mund spricht darum heute noch ganz richtig „Sicha(r)ts“, aber<br />

nicht „<strong>Siegritz</strong>“. Das Volk, welche viele Jahrhun<strong>der</strong>te des<br />

Lesens und Schreibens unkundig war, hielt sich fest an sein<br />

Gedächtnis und bewahrte mit <strong>der</strong> größten Zähigkeit den von den<br />

Voreltern ererbten Namen „Sigharts“ bis auf den heutigen Tag,<br />

während ihn die Schreibkundigen mit Willkür zu „<strong>Siegritz</strong>“<br />

verän<strong>der</strong>ten. Der Ortsname „<strong>Siegritz</strong>“ findet sich zum erstenmal<br />

in einem Schriftstück vom 14. April 1556, das „Jorg vonn<br />

Streiperg zum Siegeritz“ unterzeichnete. In <strong>der</strong> folgenden Zeit<br />

wird die Bezeichnung <strong>Siegritz</strong> vorherrschend und im 17. Jahr-<br />

hun<strong>der</strong>t verschwindet <strong>der</strong> Ortsname „Sigharts“ vollständig.<br />

„<strong>Siegritz</strong>“ ist als zu erklären als Ansiedlung des Sighart o<strong>der</strong><br />

Ansiedlung Sigharts. Ein Mann namens Sighart muss es gewesen<br />

sein, <strong>der</strong> sich hier zuerst nie<strong>der</strong>ließ, den Urwald rodete, die<br />

Sümpfe trocknete und das Land urbar machte. Wir dürfen als<br />

Sicher annehmen, dass dieser Sighart (sig = Sieg und hart =<br />

stark, fest) ein waldeckisch-leuchtenbergischer Burg- o<strong>der</strong><br />

Dienstmann gewesen ist, <strong>der</strong> für treue Dienste am Fuße des<br />

Steinwaldes ein Stück Land zur Ansiedlung erhielt. Für diese<br />

Ansicht spricht auch <strong>der</strong> Umstand, dass <strong>Siegritz</strong> schon um die<br />

Mitte des 14. Jahrhun<strong>der</strong>ts als leuchtenbergisches Lehen auf-<br />

tritt.<br />

Urkundlich wird Sigharts erst 1362 bekannt. In diesem Jahre<br />

erscheint es als leuchtenbergisches Lehen im Besitze <strong>der</strong><br />

Pfreim<strong>der</strong>, die es unzweifelhaft auch schon zuvor inne hatten.<br />

Nach dem Salbuch und Urbarregister des Johann Paul Weickmann<br />

sollen die „Deiner“ die Vorfahren <strong>der</strong> Pfreim<strong>der</strong> auf <strong>Siegritz</strong><br />

gewesen sein. In das leuchtenbergische Lehensverzeichnis vom<br />

Jahre 1390 ist <strong>Siegritz</strong> – wahrscheinlich infolge eines Ver-<br />

sehens – nicht eingetragen. Dagegen heißt es im Lehenbuch des-<br />

selben Landgrafen im Jahre 1405: Item Pfreim<strong>der</strong> von dem Sig-<br />

harts haben zu Lehen, was sie zu dem Sigharts all haben und<br />

alles das, was dazu gehört, und „Kretschenreuth“ *) und was<br />

*) Grötschenreuth (früher Kretschenreuth geschrieben) wird bereits am<br />

14. April 1205 erwähnt. An diesem Tag nimmt Kaiser Philipp das Kloster<br />

Weißenohe in seinen Schutz und bestätigt dessen Besitzungen, darunter auch

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