Geschichte der ehemaligen Ritterfeste Siegritz - Familienforschung ...
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sicherte ihm sogar die Belehnung mit dem Dorfe Thann, wenn<br />
dieses wie<strong>der</strong> an Leuchtenberg kommen sollte. Obwohl Steinhau-<br />
ser befürchtete, dass bei <strong>der</strong> Restitution <strong>der</strong> geistlichen<br />
Güter, die sich bisher in Profanhänden befanden, auch Thann,<br />
welches damals in Besitze des Marktes Erbendorf war, mit in<br />
Betracht kommen und den Geistlichen zu Erbendorf eingeräumt<br />
werden könnte, so glaubte er trotzdem durch Vermittlung Leuch-<br />
tenbergs noch in den Besitz dieses Dorfes zu gelangen. Nicht<br />
unerwünscht kam ihm daher die Bestimmung des neuburgischen<br />
Vizekanzlers Simon von Labrique, dass Thann entwe<strong>der</strong> an die<br />
geistlichen Brü<strong>der</strong> zu Erbendorf o<strong>der</strong> an Leuchtenberg gegeben<br />
werden solle. Steinhauser machte sich aber vergebliche Hoff-<br />
nungen. Thann blieb auch in <strong>der</strong> Folgezeit im Besitze des Mark-<br />
tes Erbendorf und ist nie wie<strong>der</strong> an Leuchtenberg gekommen. Wie<br />
es scheint, hat Hans Georg Steinhauser bald seine For<strong>der</strong>ungen<br />
an Leuchtenberg eingestellt, da er die Aussichtslosigkeit <strong>der</strong>-<br />
selben erkannte.<br />
Über den Streit zwischen Katharina von Brand und Leuchtenberg<br />
bringen die Akten 1633 die letzten Nachrichten. Der Lauf <strong>der</strong><br />
Zeit hat ihn scheinbar geschlichtet, ohne ihn entschieden zu<br />
haben. Katharina von Brand erhielt die gefor<strong>der</strong>ten 1.000 fl<br />
Heiratsgut von Leuchtenberg eben so wenig wie Leuchtenberg die<br />
6.000 fl, welche es für sechsjährige Nutznießung des Ritter-<br />
gutes <strong>Siegritz</strong> von Katharina von Brand beanspruchte.<br />
Mit seinem Nachbar Hans Jakob Hundt auf Thumsenreuth, Ritt-<br />
meister <strong>der</strong> Reichsstadt Nürnberg, lebte Hans Georg Steinhauser<br />
ständig in Feindschaft. Die erste Ursache gab die Neuanlage<br />
<strong>der</strong> Steinmühle. Diese stand von alters her am Steinweiher.<br />
Steinhauser hatte sie aber abbrechen und einige hun<strong>der</strong>t<br />
Schritte weiter ostwärts, wo sie heute steht, aufbauen lassen.<br />
Da zum Betrieb des Mühlrades ein kräftiges Bächlein fehlte, so<br />
ließ Steinhauser den gegenwärtigen Mühlgraben vom Grenzbach<br />
oberhalb des Birkenweihers ableiten und ihn durch seinen Sieg-<br />
ritzer Grund führen. Die neue Mühlanlage verursachte jedoch<br />
dem etwas weiter unten am Grenzbach liegenden Thumsenreuth<br />
manchen Schaden. Bei großen Regengüssen schwoll <strong>der</strong> neue Mühl-<br />
bach oft so an, dass das wilde Wasser tiefe Rinnsale in die<br />
Thumsenreuther Wiesen riß und sie mit Sand und Unrat über-<br />
schwemmte. Die unablässigen Klagen des Hans Jakob Hundt führ-<br />
ten am 9. Oktober 1615 zu folgendem Vertrag: Hundt gab seine<br />
Zustimmung zu <strong>der</strong> neuen Mühlanlage, Steinhauser erklärte sich<br />
dafür bereit, Hundt mit 275 fl zu entschädigen und den Mühl-<br />
werken bei Thumsenreuth das zu ihrem Betrieb notwendige Wasser<br />
nicht zu sperren. Zugleich erlaubte er seinem Thumsenreuther<br />
Nachbar, sich einen Brunnen auf den <strong>Siegritz</strong>er Grundstücken<br />
(ausgenommen den Lohbrunnen) nutzbar zu machen. Da aber Stein-