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Geschichte der ehemaligen Ritterfeste Siegritz - Familienforschung ...

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windbrüchiges Holz gefällt, von dem einiges über die Grenze<br />

auf Thumsenreuther Besitz gefallen war. Dieses Holz hatte sich<br />

die Thumsenreuther Gutsherrschaft angeeignet mit <strong>der</strong> Begrün-<br />

dung, es sei ein altes Recht, dass gefälltes Holz dem gehöre,<br />

auf dessen Grund es liege. Der Landrichter von Parkstein er-<br />

ledigte diesen Vorfall am 5. November 1625 nach dem damaligen<br />

Rechtsgrundsatze, dass ein durch den Wind gebrochenes Holz dem<br />

gehöre, auf dessen Grund es fiel, dass aber ein durch die Axt<br />

gefälltes Holz jenem zukomme, auf dessen Grund es gestanden<br />

ist.<br />

Hans Jakob Hundt starb im Jahre 1627, eine hartnäckige, viel-<br />

jährige Feindschaft hatte sich damit gelöst.<br />

Steinhauser hatte am Weg von <strong>Siegritz</strong> nach Erbendorf an einer<br />

Stelle bei Thann, die man von alters her „Beim Kreuz“ geheißen<br />

hat, Weg- o<strong>der</strong> Martersäulen aufrichten lassen, an <strong>der</strong>en Spitze<br />

ein Kreuz angebracht war. Am 3. August 1624 zogen <strong>der</strong> damalige<br />

Stadtschreiber Justus Paul Weickmann von Erbendorf und mehrere<br />

dortige Ratsherrn unter Zuziehung von 10 bewaffneten Bürgern<br />

und Musketieren nebst den Thanner Bauern gen <strong>Siegritz</strong> und lie-<br />

ßen die Säulen zertrümmern. Hernach kehrten sie mit großem<br />

Frohlocken und Salutschießen wie<strong>der</strong> nach Erbendorf zurück.<br />

Steinhauser verklagte die Täter bei den Herzogen von Neuburg<br />

und Sulzbach, wobei er hervorhob, dass diese Säulen für Durch-<br />

reisende unbedingt notwendig seien, weil die Straße von Nürn-<br />

berg nach Eger hierher führe *) und sich schon viele ver-<br />

*) Nach <strong>der</strong> Karte von 1607 führte <strong>der</strong> Weg von Erbendorf nach <strong>Siegritz</strong> nicht<br />

durch Thann, son<strong>der</strong>n rechts von Thann „Beim Kreuz“ vorbei und pflanzte sich<br />

dann hinter <strong>Siegritz</strong> als sogenannte „Egerstraß“ weiter.<br />

irrten, auch sei die Errichtung von Kreuzen in katholischen<br />

und lutherischen Kirchen seit 100 Jahren üblich gewesen. Das<br />

Richteramt Erbendorf verteidigte sich in Neuburg mit <strong>der</strong> An-<br />

gabe, die Säulen seien unnütze Grenzsäulen, in Sulzbach aber<br />

damit, diese Säulen seien <strong>der</strong> Anfang zur verwerflichen kathol-<br />

ischen Religion und daher des Einhauens würdig. Im Jahre 1631,<br />

nachdem die Erbendorfer die katholische Religion angenommen<br />

hatten, mussten sie die Säulen wie<strong>der</strong> aufstellen. Im Mai des<br />

nämlichen Jahres wurden sei durch den Jesuiten Michael Huber,<br />

Pfarrvikar von Erbendorf, benediziert.<br />

Auch wegen des leuchtenbergischen Lehens Schweißlohe und des<br />

hier noch im 16. Jahrhun<strong>der</strong>t gestandenen Rosenhofs befand sich<br />

Steinhauser mit dem Markt Erbendorf in langjährigen, aber er-<br />

folglosem Streit.

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