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Geschichte der ehemaligen Ritterfeste Siegritz - Familienforschung ...

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gen.<br />

- 48 -<br />

Wie die Fischerei so brachte auch die Jagd Abwechslung in die<br />

Eintönigkeit und Langweile auf einem herrschaftlichen Land-<br />

Schlosse. Die <strong>Siegritz</strong>er Gutsherrschaft war von jeher im Be-<br />

sitze des hohen und nie<strong>der</strong>en Wildbannes in den <strong>Siegritz</strong>er und<br />

Grötschenreuther Wäl<strong>der</strong>n und in den Thanner Bauerngehölzen.<br />

Noch im 17. Jahrhun<strong>der</strong>t hausten in den Wäl<strong>der</strong>n um <strong>Siegritz</strong><br />

Bären und Wildschweine. Auch Hirsche, kamen damals noch häufig<br />

vor. Beson<strong>der</strong>s viel Schwarzwild gab es in <strong>der</strong> Grötschenreuther<br />

Gänslohe, weshalb 1615 <strong>der</strong> Landrichter Jakob von <strong>der</strong> Grün zu<br />

Waldeck, <strong>der</strong> Inhaber <strong>der</strong> Steinwaldjagd, dem Egid Steinhauser<br />

den hohen Wildbann in diesem Waldbezirk streitig zu machen<br />

suchte.<br />

Eine ausführliche Beschreibung des Herrschaftsgutes <strong>Siegritz</strong><br />

liefert uns das Salbuch und Urbarregister des Johann Paul<br />

Weickmann.<br />

Diesem zufolge stand das Schloss <strong>Siegritz</strong> „für sich vff Einer<br />

Höhe, so doch Kein Berg, ganz allein, von Steinen in die Vie-<br />

rung gebauet in einen Wassergraben“, hatte in <strong>der</strong> Länge 61 und<br />

in <strong>der</strong> Breite 32 Werkschuh und war von <strong>der</strong> Erde bis unter die<br />

Bedachung „vir Gaden hoch“. Im Erdgeschoss waren eine gewölbte<br />

Haustenne, ein gewölbter Rossstall auf 3 Pferde, eine gewölbte<br />

Badstube, ein Keller auf 2 Bräu Bier. Im 1. Stock befanden<br />

sich eine Haustenne, eine Küche, eine große Stube und gegen-<br />

über eine Kin<strong>der</strong>stube und eine Kammer. Der 2. Stock hatte<br />

einen Söller, eine „ziemliche“ Stube, eine Kammer und gegen-<br />

über 2 „seiner Kämmer“, wovon eine als Speisekammer gebraucht<br />

wurde. Im 3. Stock waren ebenfalls ein Söller, eine Stube mit<br />

Kammer und gegenüber 2 Kammern, „entlichen vnter einen gezie-<br />

gelten Neuen Zimmer zwo schöner Getraidschitten vff Etlich<br />

hun<strong>der</strong>t Achtel“.<br />

Der Schlosshof hatte Weickmanns Beschreibung nach folgendes<br />

Aussehen. Wenn man vom Schloss aus über die Brücke ging, so<br />

befanden sich links ein schöner gewölbter Keller zu 2 Bräu<br />

Bier, neben <strong>der</strong> Brücke ein Springbrunnen und ein großer Fisch-<br />

Kasten. Rechts <strong>der</strong> Brücke lag ein kleines Küchengärtlein mit<br />

einer Viehstallung, in welche auch eine Küche, ein Backofen,<br />

eine Badstube, eine Dienstbotenkammer und ein Hühnerkobel ein-<br />

gebaut waren. Unter dieser Stallung waren ein Keller und ein<br />

Gefängnis, neben dem Stall das Vorhoftor und eine Viehtränke.<br />

Im Vorhof befand sich gegenüber dem Schloss ein steinernes<br />

Gebäude mit einer Stallung für 30 Rin<strong>der</strong> und einem Rossstall<br />

für 3 Pferde. Durch einen beson<strong>der</strong>en Turm führte eine Stiege

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