Geschichte der ehemaligen Ritterfeste Siegritz - Familienforschung ...
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9. November 1623 bei Kurfürst Maximilian von Bayern und Herzog<br />
Wolfgang Wilhelm von Neuburg. Aber auch Hans Jakob Hundt ließ<br />
die Fe<strong>der</strong> nicht müßig liegen. Zu seiner Verteidigung erklärte<br />
er am 6. Januar 1624 dem Herzog Wolfgang Wilhelm zu Neuburg<br />
und dem Herzog August zu Sulzbach, dass er Patronatsherr <strong>der</strong><br />
Pfarrei Thumsenreuth sei und vor Jahren die Thumsenreuther<br />
Kirchengerechtsame als sein Eigentum erkauft habe. Wie er be-<br />
richtete, hätten die Nothaft von Weißenstein vor vielen hun-<br />
<strong>der</strong>t Jahren die Thumsenreuther Kirche fundiert. Diese sei dann<br />
an Hans Georg Schlaher auf Thumsenreuth, später an dessen<br />
Nachfolger Hans Kaspar Marschallt von Kinast und endlich an<br />
ihn selbst durch Kauf übergegangen. Der eingepfarrte Adel habe<br />
kein Recht auf die Thumsenreuther Kirche. Das Begräbnis zu<br />
Thumsenreuth hätte er Steinhauser nie verwehrt. Der alte<br />
Kirchhof sei aber jetzt ganz übergraben, so dass man Tote sehr<br />
häufig wie<strong>der</strong> habe ausgraben o<strong>der</strong> Tote auf Tote legen müssen.<br />
Dadurch hätten die benachbarten Leute einen Ekel empfunden.<br />
Eine neue Friedhofanlage außerhalb <strong>der</strong> Hofmarkung sei daher<br />
unbedingt notwendig gewesen, auch schon deswegen, um einer<br />
etwa entstehenden Pest Rechnung zu tragen. Dergleichen neuer-<br />
baute „Freudhöf“ könne man im Amte Parkstein und in <strong>der</strong> Ober-<br />
pfalz mehrmals finden. Dieser Friedhof sei kein Profanrangen,<br />
son<strong>der</strong>n mit einem Tor versperrt und mit Mauern und Zimmerwerk<br />
umfriedet, das später durch eine Ringmauer ersetzt werde. Auf<br />
dem neuen Begräbnisplatz, <strong>der</strong> bereits eingeweiht und als<br />
Friedhof zu St. Johannes konsekriert worden sei, seien schon<br />
viele Tote aus allen eingepfarrten Ortschaften beerdigt. Die<br />
eingepfarrten Adelsherren Christoph Adam Nothaft zu Frieden-<br />
fels und Poppenreuth, Georg Friedrich Unruher zu Reuth, Hans<br />
von <strong>der</strong> Grün zu Trautenberg, Wolf Heinrich von Trautenberg zu<br />
Lehen, welche alle eines viel älteren Adels als dieser neuer-<br />
korene Edelmann Steinhauser seien, hätten gegen den neuen<br />
Friedhof keine Einwendungen. Steinhausers Vorwürfe bezüglich<br />
<strong>der</strong> <strong>Siegritz</strong>er Epitaphien, des Altars, des Kirchenornats und<br />
des fremden Kirchengesangs weist Hundt zurück. Er behauptet,<br />
er habe in <strong>der</strong> Kirche zu Thumsenreuth keine <strong>Siegritz</strong>er Epi-<br />
taphien gefunden, er habe die Kirche renovieren lassen, weil<br />
sie baufällig, inwendig finster, „vnd übel formirt geweisen“<br />
sei. „Die gewönlichen Kirchen Ornat von Chörröcken, Altar<br />
Tüchern, Crucifix vnd was zur hl. Administration gehöret, Item<br />
Gülden vnd Sylberne Kelch Sampt den Pateen, auch schönen vnd<br />
anmütigen Epitaphiis vnd Grabstainen <strong>der</strong> Nothafften, Marschal-<br />
lten von Ebnath, <strong>der</strong>en von Seckendorf, Biberern vnd an<strong>der</strong>er,<br />
deßgleichen <strong>der</strong> gezirkte Predigstuhl vnd eingemaurerte Tauf<br />
Stain mit seinem Ornat wie vor allters noch stehen, ligen vnd<br />
Öffentlich gesehen wie auch gebraucht vnd inn täglicher Uebung<br />
gehalten werden“, seien unverän<strong>der</strong>t geblieben. Steinhauser<br />
charakterisiert er als einen „einrissigen Kopf, daß, wer Ihn