Geschichte der ehemaligen Ritterfeste Siegritz - Familienforschung ...
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mögen; dabey gleich wollen, weiln Er nur 12 Jahr alt vnnd ein<br />
sehr bußwürdiger, kranker Knab gewesen, ob Er unter diesen<br />
Frembten volckern fortkummen vnnd noch leben sollte, aller-<br />
seitß vngewiß.<br />
Von Kummer und Leid nie<strong>der</strong>gedrückt, endete Hans Georg Stein-<br />
hauser um 1636 sein sorgenreiches Leben. Mit ihm ist wohl <strong>der</strong><br />
merkenswerteste <strong>Siegritz</strong>er Landsasse dahin gegangen, in dessen<br />
Lebenszeit ein interessanter Teil <strong>der</strong> <strong>Geschichte</strong> von <strong>Siegritz</strong><br />
fällt.<br />
Als Erbin des Hans Georg von Steinhauser kam – da Philipp<br />
Heinrich von Steinhauser verschollen war – vor<strong>der</strong>hand nur<br />
dessen einzige Tochter Margareta Salome in Betracht. Am 16.<br />
Februar 1637 ließ sie sich im Schlosse zu <strong>Siegritz</strong> mit Johann<br />
Paul Weickmann von Erbendorf durch den katholischen Pfarrer<br />
Kaspar Kaim von Erbendorf trauen. Als Zeugen waren anwesend:<br />
Johann Friedrich von Steinhauser auf Witzlasreuth, Johann Lud-<br />
wig Sauerzapf auf Burggrub, Johann Wolf Schepper zu Erbendorf<br />
und Johann Adam Schreyer zu Trevesen. Johann Paul Weichmann<br />
war <strong>der</strong> Sohn des Erbendorfer Stadtschreibers *)<br />
*) Obwohl Erbendorf erst 1842 zur Stadt erhoben wurde, hat man doch immer<br />
die Erbendorfer Marktschreiber als Stadtschreiber betitelt, weil <strong>der</strong> Markt<br />
Erbendorf Stadtrechte hatte und sich dem Ausland gegenüber als Stadt be-<br />
zeichnen durfte.<br />
und späteren Richters Justus Paul Weickmann (gestorben 1652),<br />
dessen Großvater Salomon Weickmann, 1551 – 1565 Stadtschreiber<br />
in Erbendorf war und dessen Vater, Adam Weickmann, 1594 als<br />
Stadtschreiber zu Erbendorf starb. Die Familie Weickmann ent-<br />
stammte einem Ulmer Geschlecht, das von Kaiser Friedrich III.<br />
1469 einen Wappenbrief und von Kaiser Karl V. 1548 den Adel<br />
erhielt. Durch die Vermählung des Johann Paul Weickmann mit<br />
Margareta Salome von Steinhauser kam <strong>Siegritz</strong> an die Familie<br />
Weickmann. Der Herzog Wolfgang Wilhelm von Neuburg duldete<br />
Johann Paul Weickmann anfänglich nur als Verwalter des ade-<br />
ligen Gutes <strong>Siegritz</strong>; erst 1654, nach dem Tode seiner Ge-<br />
mahlin, als eine Rückkehr seines verschollenen Schwagers voll-<br />
ständig aussichtslos schien, wurde er Besitzer. Fast die Hälf-<br />
te seines Lebens, seit 1653 stand Johann Paul Weickmann als<br />
Richter, bzw. Richteramtsinspektor zu Erbendorf in neuburg-<br />
ischen und sulzbachischen Diensten. 1667 tritt er als Leutnant<br />
<strong>der</strong> Erbendorfer Land-Kompanie auf.<br />
Wie seinem Schwiegervater so blieben<br />
auch ihm die schweren<br />
Leiden des 30-jährigen Krieges nicht erspart. Im Dezember 1642<br />
nahmen die Truppen des Obristen Johann von Spork in <strong>Siegritz</strong>,<br />
Thumsenreuth und Erbendorf Winterquartiere und richteten über-