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WIRTSCHAFTLICHES UMFELD<br />
Nach dem Rekordjahr von 2004, in dem die Weltwirtschaft ein Wachstum von 3,8 % erzielte,<br />
erwies sich die Konjunktur auch 2005 mit einer Wachstumsrate von 4,5 % als sehr<br />
robust. Als wesentlicher Motor des Wachstums haben sich steigende Unternehmensinvestitionen<br />
sowie die sehr dynamische Entwicklung des Handels erwiesen. Steigende Öl- und<br />
Rohstoffpreise, verursacht durch die Nachfrage Asiens und durch geopolitische Unsicherheiten<br />
wirkten dämpfend.<br />
Betrachtet man die einzelnen Wirtschaftsräume, so ist zu sehen, dass die wirtschaftliche Entwicklung<br />
2005 regional sehr unterschiedlich war. Vor allem die USA aber auch die Volkswirtschaften<br />
Asiens und Osteuropas erzielten deutliche Zuwächse, während die konjunkturelle Entwicklung<br />
der Eurozone als auch jene Österreichs nicht mit der Entwicklung der Weltwirtschaft Schritt<br />
halten konnten.<br />
Die Wirtschaftspolitik der USA präsentierte sich 2005 nach wie vor als sehr expansiv. Unternehmensinvestitionen<br />
sowie der private Konsum stimulierten die Volkswirtschaft. Mit einer Wachstumsrate<br />
von 3,5 % wurde ein Wert erreicht, der im langfristigen Durchschnitt liegt. Begleitet war<br />
diese Entwicklung von einem Budgetdefizit in der Höhe von 3,4 % des BIP (Vorjahr: 3,2 %) als<br />
auch von einem Defizit in der Leistungsbilanz, das mit 6,0 % des BIP nicht nur den Vorjahreswert<br />
von 5,7 % übertraf, sondern auch einen historischen Höchstwert darstellt. Der Leitzinssatz, der im<br />
Juni 2004 mit 1,0 % das tiefste Niveau seit 1958 erreichte, wurde im Laufe des Jahres 2005 sukzessive<br />
angehoben und erreichte im März 2006 einen Wert von 4,5 % (März 2005 2,5 %).<br />
Nachdem der USD 2004 mit einem Kurs von knapp 1,37 ein Rekordtief verzeichnete, ergab sich<br />
mit der Anhebung der USD Leitzinsen und der sich damit ausweitenden Zinsdifferenz eine deutliche<br />
Stärkung des USD gegenüber dem Euro, sodass der Kurs Ende 2005 bei 1,18 lag. Bedingt<br />
durch die Anhebung der Eurozinsen in den letzten Monaten und die Erwartung einer sich<br />
abschwächenden Konjunktur in den USA im zweiten Halbjahr 2005 war für das erste Quartal<br />
dieses Jahres eine Abschwächung des USD gegenüber dem Euro zu verzeichnen, sodass der Kurs<br />
per Ende März 2006 bei 1,28 lag.<br />
Auch für den asiatischen und pazifischen Raum ist von hohen Wachstumsraten zu berichten. Für<br />
Japan ist mit einer Wachstumsrate von 2,7 % in 2005 eine deutliche Erholung zu beobachten.<br />
Die chinesische Volkswirtschaft präsentierte sich mit einem Wachstum von 9,9 % als Wachstumsmotor<br />
sowohl der asiatischen Volkswirtschaften als auch der Weltwirtschaft. Bedingt durch die<br />
massive Nachfrage Chinas nach Rohöl in Verbindung mit geopolitischen Unsicherheiten stieg der<br />
Ölpreis (Brent) im Jahresdurchschnitt auf ein Niveau von USD 56 (Vorjahr USD 38). Diese<br />
Entwicklung und die Preisentwicklung anderer Rohstoffe erwies sich zunehmend als Hemmnis<br />
der wirtschaftlichen Entwicklung anderer Regionen.<br />
Mit einer Wachstumsrate von 1,3 % im Jahr 2005 präsentierte sich die Eurozone deutlich unter<br />
den Erwartungen und unter dem Vorjahr (2,0 %). Hauptstütze der konjunkturellen Entwicklung<br />
im Euroland ist wie im Vorjahr die Außennachfrage. Insbesondere wirkten die hohen Rohöl- und<br />
Rohstoffpreise, die damit verbundene Kaufzurückhaltung der Konsumenten und die geringen<br />
Unternehmensinvestitionen dämpfend auf die wirtschaftliche Entwicklung. Des Weiteren hemmen<br />
nach wie vor fundamentale strukturelle Probleme der großen Mitgliedstaaten die binnenwirtschaftliche<br />
Entwicklung. Deutschland erreichte lediglich eine Wachstumsrate von 1,1 %,<br />
während in Italien das Wachstum stagnierte. In nach wie vor sehr guter Verfassung präsentierten<br />
sich die Volkswirtschaften Ost- und Südosteuropas mit Wachstumsraten von über 4 %. Für die<br />
Leitzinsen ist über die Berichtsperiode eine moderate Anhebung von 2,0 % im März 2005 auf<br />
2,5 % im März 2006 zu berichten. Weitere Zinsschritte sind für 2006 vorgesehen.