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TITELTHEMA _ Video-Advertising
»Eine Plattform für Mittelständler«
Videos werden auch für Mittelständler als Marketingtool interessant, sagt der Industriefilmer
Andreas Schulz. Denn der Produktionsaufwand sei deutlich gesunken – zum Leidwesen seiner
Branche. Er glaubt sogar, dass viele Unternehmen ihre Filme künftig selbst drehen werden.
Interview _ Karsten Zunke
acquisa: Herr Schulz: Welche Rolle
spielt für Sie als Industriefilmer das
Medium Internet?
Andreas Schulz: Für die Bewegtbild-
Werbung ist das Internet geradezu
revolutionär. Videos können im Web
kostenfrei veröffent licht und verbreitet
werden. Kleine und mittlere Firmen, die
sich einen Fernsehwerbespot nie leisten
könnten, haben nun endlich eine Plattform,
um sich in bewegten Bildern zu
präsentieren.
ANDREAS SCHULZ ist Autor und Regisseur von zahlreichen TV-Reportagen und Dokumen tationen.
Als Industriefilmer ist er auf professionelle Videos für KMU spezialisiert.
» KLEINE UND MITTLERE FIRMEN, DIE SICH EINEN FERNSEH-
WERBESPOT NIE LEISTEN KÖNNTEN, HABEN NUN EINE PLATTFORM,
UM SICH IN BEWEGTEN BILDERN ZU PRÄSENTIEREN.«
acquisa: Wird von dieser Möglichkeit
schon viel Gebrauch gemacht?
Schulz: Vor allem KMU agieren noch
etwas zögerlich. Hartnäckig hält sich
das Vorurteil, Filme seien teuer. Leider
werden sie darin von manchen Produktionsfirmen
bestätigt, die sich mit ihren
Preisen nicht der digitalen Realität angepasst
haben. Aber gerade in den vergangenen
Monaten ist das Bewusstsein
dafür stark gewachsen.
acquisa: Pessimisten haben mit dem
Aufkommen des Internets das Ende des
Unternehmensfilms vorausgesagt. Aber
sie haben offensichtlich unrecht – was
ist passiert?
Schulz: Die Bandbreiten der Internet-
Zugänge sind größer geworden. Auch
die Computer sind viel leistungsfähiger.
Videos können jetzt in guter Qualität
im Web gezeigt werden. Und je mehr
KMU schnelle Internet-Anschlüsse nutzen,
desto mehr setzt sich bei ihnen das
Bewusstsein für den Unternehmensfilm
im Web durch. Videos sind jetzt für viele
Firmen erstmals als Werbe instrument
interessant. Das verleiht dem Industriefilm
neuen Schwung, ebenso wie die extrem
gesunkenen Produktionskosten.
acquisa: Mit welchen Kosten müssen
Unternehmen heutzutage für einen
Web-Film rechnen?
Schulz: Vor 20 Jahren war der Aufwand
noch gigantisch. Ein komplettes Team
mit Kameramann, Kameraassistent,
Redakteur und Regisseur waren beim
Dreh stets dabei. Dann musste für den
Schnitt ein Studio gemietet werden, ein
Cutter beauftragt und der Redakteur
dabei anwesend sein. Heute wird nicht
mehr so viel Personal benötigt, auch auf
Schnittstudios kann man verzichten.
22 www.acquisa.de 09/2009