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bauteil kommandantenhaus - Zugbrücke Festung Dömitz

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Der Bleiturm<br />

Nordwestlich dieses Torhauses befand sich ein sehr massives<br />

und fast quadratisches Backsteingebäude (ca. 16 m<br />

x 17 m) mit einer Mauerwerksstärke im Erdgeschoss von<br />

fast drei Metern. Die ersten beiden Geschosse dieses Baus<br />

sind heute Bestandteil des Kommandantenhauses. Dieser<br />

Gebäuderest wird in den Inventaren von 1576 und 161014 als Bleiturm und heute als Pulverkeller bezeichnet. Der<br />

Denkmalpfleger A. F. Lorenz vertauschte die Bezeichnungen<br />

in seinen Beschreibungen und Plänen, so dass in der<br />

Literatur dazu falsche Angaben gemacht werden. An Hand<br />

der Darstellungen in den Inventaren und deren Überprüfung<br />

an der noch vorhandenen Bausubstanz lässt sich dem<br />

massiven mittelalterlichen Gebäuderest im nordwestlichen<br />

Teil des Kommandantenhauses die Bezeichnung „Bleiturm“<br />

sicher zuordnen und soll auch bei den weiteren Darstellungen<br />

verwendet werden. Er entstand nach Aussagen des<br />

Archäologen noch im 14. Jahrhundert, wahrscheinlich sogar<br />

in der 1. Hälfte. 15 Der vorhandene Mauerverband mit<br />

einem Wechsel von Läufern und Bindern in einer Schicht<br />

ist zwar im 14. Jahrhundert schon möglich, aber doch eher<br />

für das 15. Jahrhundert typisch. Im Nordosten stößt die<br />

oben beschriebene Ringmauer gegen den Bleiturm. An der<br />

geraden, ohne Verzahnung durchgehenden Baunaht kann<br />

Abbildungen links:<br />

8 - Baualtersplan Erdgeschoss<br />

9 - Baualtersplan 1. Obergeschoss<br />

10 - Baualtersplan 2. Obergeschoss<br />

Abbildungen rechts:<br />

11 - Mittelalterliche Fensteröffnung im Keller des „alten<br />

hohen Hauses“, die ursprüngliche Lichtöffnung war<br />

schmaler und lag tiefer als heute<br />

mittelalterliche Bauphase 14. Jh.<br />

mittelalterliche Bauphase 15. Jh.<br />

Bauphasen der Renaissance (16. od. 17. Jh.)<br />

barocke Bauphasen 17. Jh.<br />

barocke Bauphasen 17. und 18. Jh.<br />

barocke Bauphasen 2. Hälfte 18. Jh.<br />

Bauphasen des 19. Jh.<br />

Bauphasen ab ca. 1900<br />

BAUTEIL KOMMANDANTENHAUS Der Bleiturm<br />

man eindeutig erkennen, dass die Ringmauer und damit<br />

auch das gleichzeitig errichtete Torhaus an den bereits<br />

bestehenden Bleiturm angesetzt wurden. Dessen Mauerwerksoberfläche<br />

ist auch im Bereich der Baunaht sauber<br />

ausgeführt, einschließlich der gratförmig profilierten<br />

Fugen. Dies konnte nur gelingen, solange die Ringmauer<br />

noch nicht existierte. Der Bleiturm wird bereits 1576 nur<br />

noch „zwei gewelbe hoch“ und „oben mit einem holtzern<br />

Spondach gedecket … das Pflaster (Fußboden des Daches)<br />

von Blei überlegt“ beschrieben. Unten befand sich der gewölbte<br />

Weinkeller und hierüber war ein „gleich“ gewölbter<br />

Lagerraum. Für das Gebäude können heute noch zwei mittelalterliche<br />

Geschosse nachgewiesen werden. Ursprüngliche<br />

mittelalterliche Fenster- oder Türöffnungen sind nicht<br />

vorhanden. Diese können, wenn sie überhaupt existierten,<br />

nur kleiner als die jetzigen Öffnungen gewesen sein. Auf<br />

Grund der Tatsache, dass es sich hier um ein Gebäude mit<br />

fast quadratischem Grundriss mit besonders starken Mauern<br />

ohne größere Öffnungen handelte, lässt sich, entsprechend<br />

der Bezeichnung in den Inventaren, ein ursprünglicher<br />

Turm vermuten. 1353 nahmen die Lübecker die Burg<br />

<strong>Dömitz</strong> ein und brachen einen Turm ab. 16 Möglicherweise<br />

handelt es sich um diesen Turm, da dieser zu jener Zeit<br />

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