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bauteil kommandantenhaus - Zugbrücke Festung Dömitz

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18 BAUTEIL KOMMANDANTENHAUS Die Umbauten des 17. Jahrhunderts<br />

die Dachdeckung fehlt und nur die freiliegenden Sparren<br />

sind zu sehen. Allerdings ist die Darstellung der Zitadelle<br />

durch Merian etwas ungenau und schematisch. Am 1. Oktober<br />

1650 berichtete der <strong>Festung</strong>skommandant über die<br />

Baufälligkeit des „hohen Hauses“, wie sie auf dem Stich zu<br />

sehen ist, und über die Absicht, den Bleiturm herunterzunehmen.<br />

29 Hieraus kann man schließen, dass der Neubau<br />

zwischen beiden noch nicht fertiggestellt war, denn die<br />

Südostwand des mittelalterlichen Bleiturmes ist Bestandteil<br />

des barocken Lückenbaus. Bereits 1661 spricht man von<br />

einem „neuen Haus“, welches auch als „fürstliches Haus“<br />

bezeichnet wird (Abb. 21). 30 Damit kann nur dieser Gebäudeteil<br />

zwischen dem „alten hohen Haus“ und dem Bleiturm<br />

gemeint sein. Die noch zwei vorhandenen Geschosse des<br />

Neubaus lassen sich gut an der geringen Höhe der Backsteine<br />

erkennen (28,5 … 29,5 … x 13,5 … 14 x 7 … 7,5 cm³).<br />

Man nutzte die mittelalterlichen Mauern des Bleiturmes<br />

und des „alten hohen Hauses“ und setzte, weitgehend oh-<br />

Abbildungen:<br />

22 - Südwestfassade: Der barocke Bau (links) wird ohne<br />

Verzahnung an den Bleiturm angesetzt (Mitte). Teilweise<br />

ragte das mittelalterliche Mauerwerk hervor und musste<br />

abgeschlagen werden.<br />

23 - Südwestfassade: Reste eines abgeschlagenen barocken<br />

Gesimses (Pfeil) oberhalb der Lisenen. Der heutige<br />

obere Abschluss der Lisenen stammt aus dem 19. Jh.<br />

24 - Archäologische Grabung an der Südwestfassade: Das<br />

Feldsteinfundament des barocken Lückenbaus (rechts)<br />

beginnt unmittelbar unter der Terrassenoberfläche. Innerhalb<br />

der heutigen Terrasse befinden sich noch unveränderte<br />

mittelalterliche Erdschichten (Pfeil: schwarze<br />

Schicht um 1270/80).<br />

22<br />

ne Verzahnung (Abb. 22), zwischen diese die neue 15 m<br />

lange Südwestfassade. Durch eine Gliederung mit Lisenen<br />

im Erdgeschoss, die von einem heute abgeschlagenen Gesims<br />

(Abb. 23) unterhalb der Fenstersohlbänke im Obergeschoss<br />

abgeschlossen wurden, sowie durch das große Eingangsportal<br />

erhielt diese barocke Fassade eine beachtliche<br />

architektonische Gestaltung. Kurz nach 165031 war also das<br />

neue „fürstliche Haus“ entstanden, denn bis dahin waren<br />

die Gemächer des Herzogs im kriegsbeschädigten „hohen<br />

Haus“ untergebracht. 32 Die Vermutung, Ghert Evert Piloot<br />

hätte den barocken Neubau ausgeführt, ist aus mehreren<br />

Gründen sehr unwahrscheinlich. Der Baumeister aus Emden<br />

befand sich in den Jahren von 1612 bis zu seinem Tod<br />

1629 im Dienst des Mecklenburger Herzogs Adolf Friedrich<br />

I. 33 und kann somit, entsprechend den oben gemachten<br />

Angaben zur Bauzeit, dieses „fürstliche Haus“ nicht erbaut<br />

haben. Auch waren seine Bauten der Spätrenaissance<br />

in Schwerin, auf der Insel Poel, in Neustadt-Glewe oder in<br />

23<br />

24

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