09.03.2013 Aufrufe

bauteil kommandantenhaus - Zugbrücke Festung Dömitz

bauteil kommandantenhaus - Zugbrücke Festung Dömitz

bauteil kommandantenhaus - Zugbrücke Festung Dömitz

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Veränderungen mit dem Bau der <strong>Festung</strong> in der Renaissance<br />

Nach dem Bau der Zitadelle mit einem breiten Wassergraben<br />

und vorgelagertem Glacis (1558-1565) verloren die<br />

Gebäude der mittelalterlichen Burg weitgehend ihre Verteidigungsfunktionen.<br />

Durch die Veränderung der Artilleriewaffen<br />

ging man von der Vertikal- zur Horizontalverteidigung<br />

über und ersetzte hoch aufragende Burgbauten<br />

durch gedrungene Mauermassen. 26 Sicherlich kam es auch<br />

aus diesen militärischen Gründen zu Veränderungen an den<br />

Burgbauten. Das ursprüngliche Torhaus stand nun mitten<br />

auf der <strong>Festung</strong>, so dass dessen Tordurchfahrt ohne Funktion<br />

war und zugemauert wurde. Ob die herzoglichen Gemächer<br />

in diesem „alten steinernen hohen Haus“ schon vor<br />

dem <strong>Festung</strong>sbau untergebracht waren, ist nicht bekannt.<br />

Aber danach dienten die Obergeschosse dem Fürsten und<br />

seiner Frau als Unterkunft, wenn sie sich in <strong>Dömitz</strong> aufhielten.<br />

Mit Hilfe von Erkern aus Fachwerk nutzte man das<br />

Dachgeschoss ebenfalls für Gemächer. Zum einfacheren<br />

Verständnis soll dieses hohe Gebäude (heute Turm) in den<br />

nachfolgenden Beschreibungen als „altes hohes Haus“, wie<br />

im Inventar von 1576, bezeichnet werden.<br />

Im Erdgeschoss des Bleiturmes senkte man das Erdreich<br />

zwischen den Feldsteinfundamenten mehr als 1,2 m ab,<br />

um mehr Raumhöhe zu gewinnen (Abb. 15, 16). Es wurden<br />

Abbildungen:<br />

18 - 1. Obergeschoss Bleiturm: In die Westecke baute man<br />

in der Renaissance einen Durchgang ein, der sicherlich<br />

zur dahinterliegenden Küche führte.<br />

BAUTEIL KOMMANDANTENHAUS Veränderungen mit dem Bau der <strong>Festung</strong> in der Renaissance<br />

beide Geschosse eingewölbt (Abb. 17), im Erdgeschoss der<br />

dazugehörige, noch vorhandene mittlere Pfeiler und sicherlich<br />

auch einer im Obergeschoss aufgemauert und ein<br />

Ausgang zum <strong>Festung</strong>shof geschaffen. Dieser Durchgang<br />

ist zwar im 19. Jahrhundert verändert worden, aber er existiert<br />

in der Südwestwand heute noch. Da man vermutlich<br />

relativ ebenerdig in den Weinkeller des Bleiturmes gelangen<br />

konnte, wurde sicher auf der Hofseite gleichzeitig das<br />

anstehende Gelände etwa auf das Niveau der heutigen Terrasse<br />

abgetragen. Hierfür spricht auch der relativ tief gelegene<br />

Eingang in die <strong>Festung</strong>, der eine Verringerung der Höhe<br />

des <strong>Festung</strong>shofes sinnvoll erscheinen lässt. Außerdem<br />

bezieht man sich bei der Fundamentierung des barocken<br />

Gebäudes zwischen dem Bleiturm und dem hohen Haus<br />

in der Mitte des 17. Jahrhunderts ebenfalls auf die Höhe<br />

der späteren Terrasse. In die Nordwestwand des Bleiturmes<br />

wurde im Obergeschoss ein Durchgang eingebrochen. Dieser,<br />

an der Westecke befindliche, mit einem Segmentbogen<br />

als oberen Abschluss ausgebildete Gang, führte schräg zu<br />

einem angebauten Gebäude (Abb. 18). Leider gibt es von<br />

diesem, im Plan von 1610 noch eingezeichneten Haus auf<br />

der Nordwestseite, ansonsten keinerlei Überreste mehr. 27<br />

In ihm befand sich die Küche und man riss es bereits in der<br />

Mitte des 17. Jahrhunderts wieder ab (Abb. 19). Auch bei<br />

19 - Plan von 1612 (rot) und von heute (schwarz) übereinander<br />

gelegt: Deutlich wird, dass das ehemalige Küchengebäude<br />

nordwestlich des Kommandantenhauses<br />

(Pfeil) abgerissen wurde.<br />

18<br />

19<br />

15

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!