bauteil kommandantenhaus - Zugbrücke Festung Dömitz

Das Dachwerk von 1691 45
Ein großes Gebäude benötigt ein entsprechend großes
Dachwerk (16 m x 31 m). Nach den barocken Umbauphasen
wurde das Kommandantenhaus von einer modernen
Dachkonstruktion überdeckt. Dieses Dach stammt in seiner
Grundkonstruktion von 1691 (d). Die einheimischen Hölzer
des Dachwerkes wurden über mehrere Jahre hinweg (1682
bis 1691) gesammelt, was möglicherweise mit der Funktion
von Dömitz als Holzstapelplatz zu tun haben könnte.
Hier trafen sich Elbflöße mit Eldeflößen, die dann auf den
großen Fluss kamen. Somit ist an solchen Plätzen auch mit
dem Einkauf von mehrjährig gelagertem Holz zu rechnen.
In jedem Fall wurden auch auf der Festung Hölzer gelagert
und aufbewahrt, wie wir aus dem Inventar von 1576 wissen.
Das jüngste unter den Fälldaten, „1691d“, kann somit
BAUTEIL KOMMANDANTENHAUS Das Dachwerk von 1691
die Errichtung des Dachwerks eingrenzen: Frühestens im
Folgewinter bzw. im Verlauf des Jahres 1692 oder nur wenig
später ist der große liegende Stuhl mit seinem dreifachen
Hängewerk verzimmert worden.
Das Dachwerk besteht fast vollständig aus Kiefernholz, nur
die Hängesäulen wurden aus Eichenholz gefertigt. Spuren
von Flößerei konnten nicht gefunden werden, auch die
dendrochronologischen Ergebnisse weisen auf einheimisches
Holz der Umgebung hin.
Ein zweifach liegender Stuhl (Abb. 36) mit einer Kippsicherung
in der Sparrenebene und mit einer firstmittigen
Längsaussteifung überspannt mit zwei Reihen von Hängesäulen
das über 15 Meter breite Gebäude und passt sich
dessen Krümmung an. Auf der Westseite ist das Dach voll
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