bauteil kommandantenhaus - Zugbrücke Festung Dömitz

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1 6 BAUTEIL KOMMANDANTENHAUS Torhaus - „Altes hohes Haus“ Abbildung unten: 2 - Festung Dömitz, Plan von Piloot 1612 (Detail): Bezeichnungen der Gebäude, wie sie sich aus dem Inventar von 1576 und der Beschreibung von 1610 ergeben, 1 – zwei Zugbrücken, 2 – des Hauptmanns Wohnung, 3 – das „alte hohe Haus“ mit den Gemächern des Herzogs bzw. das „Fürstliche Haus“, 4 - „Bleiturm“, 5 – Küche, 6 – Hofstuben, dabei ein Turm mit Uhr, 7 – Zeughaus, 8 – Brau- und Backhaus, 9 – Soldaten Stuben, 10 – dieser Mauerzug ist nicht genau beschrieben
Am Mauerwerk lassen sich drei ehemalige mittelalterliche Geschosse nachweisen, die in etwa den heutigen entsprechen (Abb. 7-10). Das Kellergeschoss hat auch im Inneren sein mittelalterliches Aussehen weitgehend bewahrt. In diesem befinden sich zwei Räume, von denen der südliche mit einem einen Stein dicken mittelalterlichen Tonnengewölbe versehen ist. Den nördlichen Raum wölbte man erst in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts. Besonders eindrucksvoll sind die ursprünglichen Fensternischen auf der Ostseite (Abb. 11). Sie verjüngen sich nach außen, so dass nur eine kleine Öffnung übrig blieb. Diese Öffnungen dienten zur Beleuchtung der Vorratsräume. Ob die Nischen auch zum Abschuss von Feuerwaffen genutzt wurden, kann nur vermutet werden. Dann müsste die Kellerostwand im Mittelalter frei gestanden haben. Die Nischen sind so ausgebildet, dass ein Schütze bis auf etwa 1,10 m an die Außenkante herantreten konnte. Allerdings hätte er nur ein sehr kleines Schussfeld gehabt. Im Erdgeschoss lassen sich ebenfalls zwei ursprüngliche Räume nachweisen, wovon der nördliche die Tordurchfahrt bildete. Diese war auch mit einer einen Stein dicken mittelalterlichen Tonne gewölbt, die aber im 19. Jahrhundert durch ein neues Gewölbe ersetzt wurde. Auffällig sind hier die beiden großen spitzbogigen Wandöffnungen, durch die ehemals die Durchfahrt verlief. Auch die seitlichen Nischen in den Abbildungen unten: 3 - Schmale hohe mittelalterliche Fensteröffnung im OG an der Nordfassade des „alten hohen Hauses“ 4 - Ehemaliges mittelalterliches Burgtor mit noch vorhandenen Stützkloben zum Einhängen der Torflügel an der Ostfassade 3 4 5 Leibungen wurden gleichzeitig mit dem Tor im 15. Jahrhundert gemauert. Über die mittelalterlichen Öffnungen im südlichen Raum des Erdgeschosses ist bisher sehr wenig bekannt. Nur in der Mitte der Westwand wurde eine, mit einem Segmentbogen überwölbte, mittelalterliche Öffnung gefunden, die zumindest im 19. Jahrhundert als Durchgang benutzt wurde. Im Obergeschoss waren zwei Räume vorhanden, wobei im nördlichen dieser beiden heute noch zwei mittelalterliche schmale hohe Fensteröffnungen (Außenmaße ca. 26 cm x 135 cm) nachgewiesen werden können. Ob diese Lichtschlitze auch als Schießscharten dienten, kann nicht mehr geklärt werden, da die inneren, ehemals schrägen Nischen heute stark verändert sind. Es musste in einer solchen Nische genügend Platz vorhanden sein, dass der Schütze sich mit seiner Waffe bewegen und nah genug an die Schartenöffnung herankommen konnte. Im südlichen Raum befand sich nach Osten eine große Nische mit einer rechtwinkligen Leibung und einer Öffnung oder einem Erker nach außen. Die Räume im Obergeschoss waren wahrscheinlich ursprünglich nicht gewölbt, da bereits im Inventar von 15768 keine Gewölbe angegeben werden. Vom Dachgeschoss des 15. Jahrhunderts hat sich nichts mehr erhalten. Auf dem Stich von Merian von 1653 sind die Sparren eines hohen Satteldaches zu sehen, die vielleicht noch mittelalterlich sind. Zur vertikalen Er- 5 - EG im „alten hohen Haus“, spitzbogige Nische, ehemaliges Burgtor von innen 7
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