bauteil kommandantenhaus - Zugbrücke Festung Dömitz
bauteil kommandantenhaus - Zugbrücke Festung Dömitz
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Veränderungen im 18. Jahrhundert<br />
<strong>Dömitz</strong> gewann nochmals an Bedeutung, als sich der<br />
Schweriner Herzog Karl Leopold in den Jahren von 1719 bis<br />
1721 und von 1741 bis 1747 auf der <strong>Festung</strong> zwangsweise,<br />
infolge der verlorenen Auseinandersetzungen mit dem<br />
Kaiser, aufhielt. 46 Bauliche Veränderungen oder dekorative<br />
Gestaltungen aus dieser Zeit sind bisher kaum nachweisbar.<br />
Sicherlich kann man davon ausgehen, dass Karl Leopold<br />
sich auch im „fürstlichen Haus“, also in den barocken<br />
Gemächern des heutigen Kommandantenhauses aufhielt.<br />
Der ehemalige, mehrfach dargestellte Fachwerkaufsatz<br />
auf dem „alten hohen Haus“ (heute Turm) konnte anhand<br />
der noch vorhandenen Fachwerkbalken des Zuganges zu<br />
diesem im Dach datiert werden (Abb. 41, 42). So wurden<br />
die Kiefern für einen Ständer im Winter 1724 und für einen<br />
Riegel im Winter 1719 gefällt. In den Plänen von J. Z. Plener<br />
sind diese Aufbauten im Grundriss erstmalig 1767 zu<br />
sehen. Die ursprüngliche Funktion dieser Fachwerkbauten<br />
41<br />
42 43<br />
BAUTEIL KOMMANDANTENHAUS Veränderungen im 18. Jahrhundert<br />
kann heute anhand der Bausubstanz nicht mehr bestimmt<br />
werden, da diese mit den Umbauten in der 2. Hälfte des 19.<br />
Jahrhunderts fast vollkommen beseitigt wurden. Auch von<br />
dem offenbar massiven Baukörper, der sich oberhalb des<br />
mittelalterlichen „alten hohen Hauses“ und unterhalb des<br />
Fachwerkaufsatzes befand, ist nichts mehr erhalten. In den<br />
Abbildungen aus dem 19. Jahrhundert scheinen dessen Außenwände<br />
gegenüber den unteren Fassaden etwas zurückgesetzt.<br />
An der Ost- und Nordseite sind breite, rundbogige<br />
Öffnungen zu erkennen, die auf eine militärische Nutzung<br />
hindeuten. A. F. Lorenz interpretiert diese Öffnungen in<br />
seinen Rekonstruktionszeichnungen als Schießscharten. 47<br />
Entstanden ist der massive Aufbau nach 1610, denn in der<br />
Beschreibung aus diesem Jahr ist er noch nicht vorhanden,<br />
und vor 1724, als der darüberliegende Fachwerkaufsatz<br />
errichtet wurde.<br />
Abbildungen:<br />
41 - Kommandantenhaus von Nordosten: Darstellung um<br />
1840. Gut sind die Dachaufbauten und der Anbau mit<br />
Balkon zu erkennen.<br />
42 - Aufgang zum Dach des heutigen Turmes, Blick in den<br />
barocken Dachstuhl des Kommandantenhauses<br />
43 - Querschnitt durch den südöstlichen Teil des Kommandantenhauses<br />
mit Anbau auf der Rückseite von 1784<br />
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