bauteil kommandantenhaus - Zugbrücke Festung Dömitz

30 BAUTEIL KOMMANDANTENHAUS Das 19. und 20. Jahrhundert
net durch die Verwendung von Backsteinen im Format 26
… 26,5 x 13 … 13,5 x 6,5 … 7 cm³ und einem relativ groben,
weißlichen Mauermörtel mit Körnern bis 6 mm Größe und
durch eine rötliche Verfugung. Zu dieser Zeit entfernte
man den Putz und die Anstriche an den Fassaden relativ
gründlich und stellte durch das vollständige Verstreichen
der Fugen mit Kalkmörtel, der mit Ziegelmehl gefärbt wurde,
eine Backsteinsichtigkeit des äußeren Mauerwerkes
her. Diese Veränderungen prägen das Bild der Festung bis
heute maßgeblich. Die Außenseiten der Türen hatten einen
grauen Anstrich. Im Inneren wölbte man den kleinen Raum
unter der Treppe, das Erdgeschoss des Bleiturmes (Pulverkeller),
die nördlichen Räume im Keller- und Erdgeschoss
sowie das Obergeschoss im heutigen Turm. Der Einbau der
Kapelle in das Erdgeschoss, einschließlich der halbkreisförmigen
Apsis, stammt ebenfalls aus dieser Zeit.
60
Im Sinne des Historismus wurde der obere Teil des Turmes
völlig erneuert und mit einem Zinnenkranz und einem
Uhrturm in der Mitte versehen (Abb. 60). Gleichzeitig
errichtete man fast die gesamte Südfassade des Turmes
neu und setzte die Pilaster an die Fassaden an. Die Ursache
hierfür ist bisher nicht bekannt, aber wahrscheinlich
waren Schäden, wie Risse oder starke Verformungen des
Mauerwerkes, ausschlaggebend. Nachweislich erfolgten
diese Umbauten in einem zweiten Bauabschnitt, denn die
roten Verfugungen gehen unter den Pilastern durch und
eine nicht datierte Zeichnung stellt das Kommandantenhaus
schon mit Strebepfeilern, Fensterüberdachung und
veränderter Traufe dar, jedoch ohne die Umbauten am
Turm (Abb. 61). 1871 wird an der Westecke des Gebäudes
der Strebepfeiler im Stil der Neogotik umgebaut, da Ausbuchtungen
und Risse zu sehen waren. Es wird im Inneren
Abbildung:
60 - Foto kurz vor 1900