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bauteil kommandantenhaus - Zugbrücke Festung Dömitz

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BAUTEIL KOMMANDANTENHAUS Einleitung<br />

Einleitung<br />

Das Kommandantenhaus ist schon von weitem gut zu<br />

sehen, denn es ist das größte und höchste Gebäude der<br />

<strong>Festung</strong>. Es befindet sich im Nordosten der Zitadelle und<br />

steht etwas erhöht auf einer Terrasse. Seit 1953 wird dieses<br />

Haus als Heimatmuseum der Stadt <strong>Dömitz</strong> genutzt,<br />

diente aber im Laufe der Geschichte als „fürstliches Haus“,<br />

als Schloss, als Sitz des Kommandanten der <strong>Festung</strong> und<br />

im 20. Jahrhundert wurden hier Wohnungen sowie der<br />

Reichsarbeitsdienst untergebracht. Im folgenden Beitrag<br />

soll es unabhängig von seiner jeweiligen Nutzung als Kommandantenhaus<br />

bezeichnet werden.<br />

Zur Vorbereitung der Sanierung des Gebäudes konnten<br />

2006/07 umfangreiche restauratorische und baugeschichtliche<br />

Untersuchungen durchgeführt werden. 1 Deren<br />

Ergebnisse sollen helfen, die Ursachen für Verformungen<br />

und Risse im Bauwerk zu finden sowie einen sachgemäßen<br />

Umgang mit diesem kulturhistorisch bedeutenden Gebäude<br />

ermöglichen. Auf ihrer Grundlage können die erforderlichen<br />

Bauarbeiten und deren Kosten genauer geplant<br />

werden. In dem Gebäudekomplex befinden sich die ältesten<br />

noch vorhandenen Bauteile der <strong>Festung</strong>. Sie waren<br />

Bestandteil der mittelalterlichen Burganlage und wurden<br />

erbaut, noch bevor der Mecklenburger Herzog in der Renaissance<br />

die fünfeckige Zitadelle mit den vorspringenden<br />

Bastionen errichten ließ.<br />

<strong>Dömitz</strong> wurde 1230 im Ratzeburger Zehntregister zum<br />

ersten Mal urkundlich erwähnt und 1259 bezeichnete<br />

man den Ort als civitas (Stadt) 2 . Der ursprüngliche Name<br />

„Domelitz“ weist auf eine ehemals slawische Ansiedlung<br />

hin. Seit dem Ende des 12. und bis zum Beginn des 14.<br />

Jahrhunderts gehörte das Land zwischen Elbe und Elde<br />

zur Grafschaft Dannenberg3 . Dann folgten häufige Wechsel<br />

der Besitzer. Erst 13344 wurde eine Burg ausdrücklich<br />

erwähnt, jedoch wird diese zum Schutz der bereits bestehenden<br />

Stadt, der Elbzollstelle (1237) und der Münze schon<br />

im 13. Jahrhundert vorhanden gewesen sein. Als die Burg<br />

sich zu einem Raubritterort entwickelt hatte, nahmen sie<br />

die Lübecker im Verbund mit anderen Städten 1353 ein<br />

und brachen dort einen Turm nieder. Im Jahre 1372 erhielt<br />

der Mecklenburger Herzog Albrecht die Stadt und Burg<br />

<strong>Dömitz</strong> und seitdem gehörten sie mit Ausnahme der Zeit<br />

von 1420 bis 1423 zum Land Mecklenburg. Bei einer Verpfändung<br />

der Burg im Jahr 1372 wurde die Instandsetzung<br />

des Hauses und der Wehranlagen in Auftrag gegeben. 5 Mit<br />

der Weiterentwicklung der Militärtechnik durch die Verwendung<br />

von Feuergeschützen konnte die alte Burganlage<br />

ihren Verteidigungsaufgaben nicht mehr gerecht werden.<br />

Herzog Johann Albrecht I. ließ in den Jahren von 1558 bis<br />

1565 am Ort der Burg eine moderne <strong>Festung</strong> mit Hilfe von<br />

italienischen Handwerkern bauen. Diese standen zu Beginn<br />

unter der Leitung ihres Baumeisters Franceso a Bornau. 6 In<br />

dieser Bauphase wurden ältere Gebäude der Burg innerhalb<br />

der Zitadelle belassen und weiter genutzt.<br />

Dies ist eine kurze Darstellung der bekannten Daten zur<br />

Entwicklung der Stadt und Burg <strong>Dömitz</strong> im Mittelalter. Im<br />

Folgenden sollen hauptsächlich die Untersuchungsergebnisse<br />

zur Geschichte und zu den baulichen Veränderungen<br />

des aus mehreren Teilen bestehenden Kommandantenhauses<br />

erläutert werden. Dabei werden die Befunde der Untersuchungen<br />

mit den bildlichen Darstellungen der <strong>Festung</strong><br />

und den schriftlichen Quellen verglichen. Zum Teil konnten<br />

letztere im Rahmen dieser Arbeit neu eingesehen und ausgewertet<br />

werden.<br />

Abbildung links:<br />

Kommandantenhaus, Ansicht von Westen

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