bauteil kommandantenhaus - Zugbrücke Festung Dömitz
bauteil kommandantenhaus - Zugbrücke Festung Dömitz
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um mehr als 1,25 m, bis auf diesen schmalen Streifen, abgesenkt<br />
hatte. Innerhalb der Terrasse befinden sich laut<br />
Archäologen noch mittelalterliche Auffüllschichten, die<br />
man nie verändert hat und die heute noch höher liegen als<br />
die Hofoberfläche. Das verbliebene Erdmaterial verhindert<br />
das Wegrollen der nur mit Sand verlegten Findlinge des<br />
Bleiturmfundamentes und überdeckt die nicht sehr tiefe<br />
Gründung des barocken Zwischenbaus. In die Terrassenmauer<br />
sowie am Erdgeschoss des Kommandantenhauses<br />
sind mehrere Sandsteinblöcke mit grotesken Gesichtern<br />
eingebaut (Abb. 44). Auch wenn die heute sichtbare<br />
Mauer in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts völlig<br />
erneuert wurde, belegen historische Fotografien aus der<br />
Zeit kurz vor 1900, dass sich dieser bauplastische Schmuck<br />
schon vorher dort befand. Bauplastiken aus sächsischem<br />
Sandstein wurden seit dem 18. Jahrhundert im Bereich der<br />
<strong>Festung</strong> mehrfach gefunden und stammen vermutlich aus<br />
einer Bildhauerwerkstatt, die in <strong>Dömitz</strong> um 1620 existiert<br />
und für andere Bauten im Land gearbeitet hat. 49<br />
Gleichzeitig mit dem Abgraben des Hofes wurde ein Großteil<br />
der <strong>Festung</strong>sbauten neu erbaut. Nur das ursprüngliche<br />
Brau- und Backhaus blieb auf der Südwestseite der Zitadelle<br />
bestehen, welches 1767 als Werkhaus sowie Küche<br />
diente und 1795 als Zuchthaus bezeichnet wurde. Interessanterweise<br />
führte das heutige Kommandantenhaus<br />
schon 1767 nicht mehr die Bezeichnung Schloss, sondern<br />
Zuchthaus. Im Jahr 1747 verstarb Herzog Karl Leopold auf<br />
der <strong>Festung</strong> und vermutlich benötigte man später kein<br />
fürstliches Haus mehr in der Zitadelle. Das bis dahin für<br />
46 47 48 49<br />
50<br />
Abbildungen:<br />
46 - Fensterprofile um 1800 im Erdgeschoss<br />
47 - Im 18. Jahrhundert wurden die Treppe und die hölzernen<br />
Arkadenbögen mehrfach grau gestrichen.<br />
48 - Tür aus der 1. Hälfte des 18. Jh. im 1. Obergeschoss<br />
49 - barocke Türklinke<br />
50 - Fitschenband aus der 1. Hälfte des 18. Jh.<br />
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