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46—GW<br />

L A N A D E L R E Y<br />

irritiert, ist das ihr angeblich<br />

millionenschwerer Vater ihre<br />

frühe Karriere fi nanziert haben<br />

soll. In Wahrheit wuchs die Sängerin<br />

in komfortablen Mittelklasseverhältnissen<br />

in dem kleinen<br />

Ort Lake Placid im US-Bundesstaat<br />

New York auf. Mit 14<br />

schickten sie ihre Eltern auf ein<br />

strenges Internat im Bundesstaat<br />

Connecticut. Eine Ausnüchterungsmaßnahme,<br />

wie<br />

Del Rey bereitwillig zugibt.<br />

Trotz ihres jungen Alters habe<br />

sie regelmäßig und viel Alkohol<br />

getrunken. Mit 18 kehrte sie zunächst<br />

nach Hause zurück, um<br />

kurze Zeit später nach New York<br />

City zu ziehen und dort an der<br />

Fordham University Metaphysik<br />

zu studieren. Nebenbei engagierte<br />

sie sich ehrenamtlich in<br />

lokalen Drogen- und Alkoholentzugsprogrammen<br />

und begann,<br />

in kleinen Clubs und Bars<br />

aufzutreten.<br />

„Als Teenager geriet ich oft in<br />

Schwierigkeiten und war ziemlich<br />

unglücklich“, erinnert sich<br />

Del Rey. „Ich war wild, trank zu<br />

viel und fand es schwierig, mein<br />

Leben zu meistern. Als ich nach<br />

New York zog, wollte ich neu anfangen,<br />

meine Musik voranbringen<br />

und Künstlerin werden.“ Ihren<br />

ersten Plattenvertrag unter-<br />

schrieb Del Rey im Jahr 2006.<br />

Kurz darauf zog sie, mittlerweile<br />

20 Jahre alt, in einen Wohnwagen<br />

im benachbarten New Jersey.<br />

2008 veröff entlichte sie das Mini-Album<br />

Kill, Kill mit drei Stücken.<br />

Zwei Jahre darauf folgte<br />

dann mit Lizzy Grant aka Lana<br />

Del Ray das erste reguläre Album.<br />

Wenn man den kritischen<br />

Stimmen glaubt, fand als nächstes<br />

eine Art dunkle Verwandlung<br />

statt. Die blonde Folk-Sängerin<br />

Lizzy Grant verschwand<br />

von der Bildfl äche und tauchte<br />

2011 als mysteriöse und melancholische<br />

Lana Del Rey - mittlerweile<br />

mit einem ‚e’ im Nachnamen<br />

- wieder auf. Komplettiert<br />

wurde das neue Image von einem<br />

merklich düstereren Sound und<br />

nachdenklichen Texten. Im selben<br />

Jahr verbreitete sich der<br />

Song Video Games blitzartig über<br />

das Internet und kurz darauf unterschrieb<br />

Del Rey Plattenverträge<br />

mit den großen Plattenfi rmen<br />

Interscope und Polydor.<br />

Doch obwohl sie bei weitem<br />

nicht der erste Popstar ist, deren<br />

künstlerische Ausrichtung sich<br />

in kurzer Zeit radikal geändert<br />

hat, sorgte Del Reys plötzlicher<br />

Imagewandel für viel Spekulation.<br />

Könnte man es nicht auch für<br />

Doppelmoral halten, Del Rey ihr<br />

neues Image und die musikalische<br />

Weiterentwicklung vorzuhalten,<br />

während Kolleginnen<br />

wie Madonna und Lady Gaga<br />

sich scheinbar nach Belieben jederzeit<br />

neu erfi nden dürfen? Die<br />

Frage freut Del Rey off ensichtlich:<br />

„Schön, dass Ihnen das aufgefallen<br />

ist. Aber ich fi nde gar<br />

nicht, dass ich mein Image übermäßig<br />

kultiviere. Ich trage auf<br />

der Bühne Kleider und keine verrückten<br />

Kostüme. Natürlich sind<br />

meine Kleider manchmal ein<br />

bisschen retro. Aber das passt ja<br />

auch zu meiner Musik und meinen<br />

Videos. Und das ist dann<br />

auch schon alles. Meine Musik<br />

soll schön sein und bewegen.<br />

Mehr will ich eigentlich gar<br />

nicht.“ Ob das Ihre Kritiker<br />

überzeugen wird?<br />

Mark Liddell/Contour by Getty Images

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