24.04.2013 Aufrufe

december-2012

december-2012

december-2012

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

N I G H T L I F E B A R C E L O N A<br />

Die Musikszene der spanischen Stadt ist geprägt von einer<br />

ausgefallenen Mischung verschiedenster Musikrichtungen:<br />

kolumbianischer Cumbia wird hier genauso gepfl egt wie Swing<br />

Barcelonas Ruf als Party-<br />

Metropole kommt nicht<br />

von ungefähr. Ganz<br />

gleich, ob vor dem in einem ehemaligen<br />

Flamenco-Lokal versteckten<br />

Macarena-Klub oder der<br />

dreistöckigen Partyfabrik Razzmatazz<br />

im Industrieviertel Poblenou:<br />

vor den Eingängen stehen<br />

die Nachtschwärmer Schlange,<br />

die Tanzfl ächen sind voll – auch<br />

unter der Woche.<br />

„Im Vergleich zur Hauptstadt<br />

Madrid ist das Publikum in Barcelona<br />

risikofreudiger und Neuem<br />

gegenüber aufgeschlossener“,<br />

sagt DJ Amable, der im Razzmatazz<br />

regelmäßig hinter den<br />

Plattentellern steht und einem<br />

treuen und tanzfreudigen Publikum<br />

Neuheiten aus der internationalen<br />

und spanischen Alternativ-Szene<br />

präsentiert. „Außerdem<br />

arbeitet man hier professio-<br />

88—GW<br />

Wo man in<br />

Barcelona am<br />

besten tanzt<br />

T E X T — J U L I A M A C H E R<br />

I L L U S T R A T I O N E N — P A T R I C K M O R G A N<br />

« Gute Technik ist<br />

genauso wichtig wie<br />

psychologisches<br />

Fingerspitzengefühl »<br />

neller, die Säle sind besser ausgestattet<br />

– und eine gute Technik ist<br />

für meine Arbeit genauso wichtig<br />

wie psychologisches Fingerspitzengefühl<br />

und volle Konzentration.“<br />

DJ Amable – der Name heißt<br />

wörtlich übersetzt „freundlicher<br />

DJ“ – gestaltet das barcelonische<br />

Nachtleben seit mehr als 20 Jahren<br />

mit. Er hat wegweisende<br />

Klubs wie die Sala A Saco gegründet<br />

und Festivals wie Primavera<br />

Sound, spezialisiert auf alternativen<br />

Rock, oder Sònar, das<br />

Festival für elektronische Kunst<br />

und Musik, bei ihrer Entwicklung<br />

beobachtet. „Beide Festivals<br />

sind in Barcelona entstanden,<br />

beide haben von Anfang an auf<br />

Stilrichtungen jenseits des Etablierten<br />

gesetzt und sind viel<br />

schneller gewachsen als erwartet.<br />

Heute gehören sie zu den wichtigsten<br />

Festivals der Welt.“<br />

Rund 80.000 Besucher fl iegen<br />

jährlich nach Barcelona, um<br />

bei Sònar drei Tage lang auf den<br />

Bühnen rings um das CCCB, das<br />

Zentrum für Zeitgenössische<br />

Kultur und das Museum für Moderne<br />

Kunst, kurz MACBA, neue<br />

Bands zu entdecken oder in den<br />

Messehallen Größen wie die<br />

Beastie Boys oder das britische<br />

Duo Goldfrapp zu feiern. Den<br />

Begriff „elektronische Musik“<br />

hat das Festival von Anfang an<br />

nicht zu eng defi niert, sondern<br />

auch Hip Hop oder Pop Raum<br />

gegeben. „Uns interessiert nicht<br />

die konkrete Musikrichtung,<br />

sondern vor allem das Grenzüberschreitende“,<br />

sagt Enric Palau,<br />

einer der drei Gründer des<br />

Festivals. „Das war schon bei der<br />

Gründung 1994 so. Damals<br />

wollten wir Klubgänger mit<br />

Kunstinteressierten, Musikfans<br />

mit Szenekennern zusammenbringen<br />

und über den Tellerrand<br />

des reinen Partybetriebes<br />

hinausgucken.“

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!