Festschrift 175 Jahre staatlicher Wasserbau in Emden - Wasser- und ...
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Vorwort<br />
Das Ende der achtziger <strong>Jahre</strong> <strong>und</strong> der Beg<strong>in</strong>n des<br />
letzten Jahrzehnts dieses Jahrh<strong>und</strong>erts bedeutet auch<br />
für das <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schiffahrtsamt (WSA) <strong>Emden</strong><br />
e<strong>in</strong>en gewissen E<strong>in</strong>schnitt <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er langen Geschichte<br />
“Im Dienste der Schiffahrt“ auf der Ems.<br />
So ist der um 1950 nach dem Kriege wiederaufgenommene<br />
Ausbau <strong>und</strong> die Erneuerung der Strombau-<br />
<strong>und</strong> Inselschutzwerke am Westkopf der Insel<br />
Borkum, die den stabilisierenden seeseitigen Eckpfeiler<br />
des Emsfahrwassers darstellen, bis zum Ende<br />
des Südwestdeckwerks 1990 im wesentlichen abgeschlossen.<br />
Den Schwerpunkt der Arbeiten der nächsten <strong>Jahre</strong><br />
werden hier Unterhaltungs- <strong>und</strong> Sanierungsmaßnahmen<br />
sowie e<strong>in</strong> eventueller weiterer Ausbau <strong>in</strong> dem<br />
anschließenden Uferabschnitt im Südwesten bilden.<br />
Damit ist nach 40 <strong>Jahre</strong>n nicht nur e<strong>in</strong> bedeutsamer<br />
Punkt <strong>in</strong> der über 120 jährigen Geschichte des Baus<br />
von massiven Inselschutzwerken erreicht, sondern<br />
es konnte durch neuere Untersuchungen des Amtes<br />
auch die zukünftige Notwendigkeit dieses <strong>in</strong> Jahrzehnten<br />
bewährten Strombau- <strong>und</strong> Inselschutzsystems<br />
nachgewiesen <strong>und</strong> hierfür e<strong>in</strong> klares Konzept<br />
als Komb<strong>in</strong>ation aus aktiven <strong>und</strong> passiven Uferausbau<br />
<strong>und</strong> Küstenschutz entwickelt werden.<br />
Zugleich wurde der 1984 begonnene Ausbau der Unterems<br />
zwischen <strong>Emden</strong> <strong>und</strong> Papenburg sowie der<br />
Leda für Seeschiffe bis zu 5,7 m Tiefgang bei mittleren<br />
Tideverhältnissen mit der E<strong>in</strong>führung der<br />
Nachtschiffahrt <strong>in</strong> diesem Streckenabschnitt 1990<br />
beendet.<br />
Aufgr<strong>und</strong> der dadurch bed<strong>in</strong>gten positiven Entwicklung<br />
der Schiffahrt <strong>und</strong> der schiffahrtsgeb<strong>und</strong>enen<br />
Industrie an der Unterems werden Planungen<br />
für e<strong>in</strong>en weiteren Ausbauabschnitt angestellt. Das<br />
Planfeststellungsverfahren hierzu ist e<strong>in</strong>geleitet<br />
worden.<br />
Die Fertigstellung dieser langfristigen <strong>und</strong> umfangreichen<br />
<strong><strong>Wasser</strong>bau</strong>maßnahmen fällt zusammen<br />
mit der Entwicklung <strong>und</strong> Vorlage von Alternativplanungen<br />
des Landes Niedersachsen zu dem seit<br />
fast zwei Jahrzehnten vergeblich verfolgten “Dollarthafenprojekt“,<br />
wodurch endlich wieder neue Perspektiven<br />
für die zukünftige Fahrwassergestaltung<br />
der Außenems <strong>und</strong> die Hafenentwicklung <strong>Emden</strong>s<br />
eröffnet werden.<br />
Für das <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schiffahrtsamt <strong>Emden</strong> wird hierzu<br />
die Verbesserung der Fahrwasser- <strong>und</strong> Unterhaltungssituation<br />
im Emder Fahrwasser sowie eventuell<br />
e<strong>in</strong> weiterer Ausbau der Außenems zum geplanten<br />
neuen Emder Vorhafen an der Knock gehören.<br />
Dies alles gibt Veranlassung, diese bedeutsamen Arbeiten<br />
für die Tideems hier ausführlicher darzustellen<br />
<strong>und</strong> sie zugleich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en weiteren geschichtlichen<br />
Rahmen e<strong>in</strong>zuordnen:<br />
Im <strong>Jahre</strong> 1539, also vor rd. 450 <strong>Jahre</strong>n, wurde der<br />
Stadt <strong>Emden</strong> vom Grafen von Ostfriesland die “Fürsorge<br />
über den Emsstrom“ übertragen. Diese Aufgabe,<br />
die zunächst im wesentlichen aus Lotungen,<br />
Setzen von Schiffahrtszeichen sowie e<strong>in</strong>er gewissen<br />
polizeilichen Aufsicht bestand, g<strong>in</strong>g 1815 auf<br />
die staatliche “Seebaukommission“ über <strong>und</strong> wurde<br />
später um den Ausbau <strong>und</strong> die Unterhaltung der Fahrr<strong>in</strong>nen<br />
erweitert. Diese Fürsorge für den Emsstrom,<br />
als der wirtschaftlichen Schlagader Ostfrieslands, ist<br />
auch heute noch die vornehmste Aufgabe des <strong>Wasser</strong>-<br />
<strong>und</strong> Schifffahrtsamtes <strong>Emden</strong>!<br />
Als Beg<strong>in</strong>n der staatlichen <strong><strong>Wasser</strong>bau</strong>verwaltung <strong>in</strong><br />
Ostfriesland kann die E<strong>in</strong>setzung des “Baudirektors<br />
<strong>in</strong> Ostfriesland“ J. N. Franzius vor rd. <strong>175</strong> <strong>Jahre</strong>n<br />
sowie die gleichzeitige E<strong>in</strong>richtung von vier Baukreisen<br />
<strong>in</strong> <strong>Emden</strong>, Leer, Norden <strong>und</strong> Esens im <strong>Jahre</strong><br />
1814 angesehen werden.<br />
Aus diesen Baukreisen mit ihrer umfassenden Zu<br />
ständigkeit für die Verwaltung des Land-<strong>und</strong> <strong><strong>Wasser</strong>bau</strong>s<br />
sowie des Deich-<strong>und</strong> Sielwesens s<strong>in</strong>d im<br />
Laufe der Zeit neben der <strong>Wasser</strong>-<strong>und</strong> Schiffahrtsverwaltung<br />
mit ihrer verkehrlichen Zuständigkeit für<br />
die heutigen B<strong>und</strong>eswasserstraßen Ems, Leda <strong>und</strong><br />
Nordsee e<strong>in</strong>e Reihe von weiteren Behörden hervorgegangen,die<br />
diese verschiedenen Aufgaben heute<br />
wahrnehmen, wie z. B. die Häfen-, <strong>Wasser</strong>wirtschafts,<br />
Straßenbau-, Küsten- <strong>und</strong> Inselschutzämter.<br />
Dabei gehörte die Verwaltung des Hafens <strong>Emden</strong> <strong>und</strong><br />
der meisten ostfriesischen Küsten- <strong>und</strong> Inselhäfen<br />
sowie der seeseitige Inselschutz der Ostfriesischen<br />
Inseln - mit Ausnahme von Borkum <strong>und</strong> Wangerooge,<br />
der beim B<strong>und</strong> verblieben ist-, bis vor wenigen<br />
<strong>Jahre</strong>n als Auftragsverwaltung auch noch zu den<br />
Aufgaben des WSA <strong>Emden</strong> bzw. früher auch WSA<br />
Norden, bevor sie vom Land Niedersachsen (wieder)<br />
mit eigenen Behörden übernommen wurden.<br />
E<strong>in</strong>e Geschichte des WSA <strong>Emden</strong> wäre ohne Schilderung<br />
dieser umfangreichen Aufgaben unvollständig.<br />
Auch muß diese deshalb die früheren Aufgaben<br />
der ehemaligen <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schiffahrtsämter<br />
Norden <strong>und</strong> Leer, die 1978 im WSA <strong>Emden</strong> aufgegangen<br />
s<strong>in</strong>d, zum<strong>in</strong>destens <strong>in</strong> groben Zügen miterfassen.<br />
Den Vorständen <strong>und</strong> Mitarbeitern dieser heute niedersächsischen<br />
Behörden sei an dieser Stelle besonders<br />
für ihre tatkräftige Unterstützung bei der Realisierung<br />
dieser Schrift gedankt.<br />
Das <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsamt <strong>Emden</strong>, e<strong>in</strong>e Ortsbehörde<br />
des B<strong>und</strong>esm<strong>in</strong>isters für Verkehr, hat sei-