Veröffentlichungsreihe der Forschungsgruppe ... - WZB
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"'Public Health' umfaßt mehr als <strong>der</strong> alte Begriff 'Öffentliche<br />
Gesundheitspflege'...Auch <strong>der</strong> Begriff 'Gesuhdheitswissenschaften'<br />
müßte ausgedeutet werden, damit die...Bereiche und<br />
Verflechtungen einer 'Public-Health-Forschung' erfaßt sind. Das<br />
zu bearbeitende Forschungsfeld reicht von <strong>der</strong>' deskriptiven und<br />
analytischen Epidemiologie über Forschungen zu Institutionen<br />
<strong>der</strong> Gesundheitssicherung, zur Gesundheitsökonomie, zur integrierten<br />
sozialen Psycho-Somatik, zur Gesundheitserziehung bis<br />
hin zu Forschungen über staatliche Maßnahmen <strong>der</strong> Gesundheitsför<strong>der</strong>ung<br />
und Prävention" (1991:7-8).<br />
In einem Überblick über die Kernfächer und Organisation <strong>der</strong><br />
Studiengänge "Public Health" in den USA und Großbritannien<br />
betonen Friedrich Wilhelm Schwartz und Bernhard Badura, wie<br />
bedeutsam die Epidemiologie ist. Durch ein Programmprojekt <strong>der</strong><br />
Robert-Bosch-Stiftung konnten Erfahrungen aus dem Ausland aus<br />
gewertet werden, so daß die Aufbaustudiengänge in Deutschland,<br />
die vielerorts entstehen, in die richtigen Bahnen gelenkt<br />
werden können. Vor diesem Hintergrund nennen Schwartz und<br />
Badura drei Kernfächer <strong>der</strong> Public-Health-Ausbildung: Epidemio<br />
logie, Gesundheitsför<strong>der</strong>ung sowie Gesundheitspolitik und -Ver<br />
waltung.<br />
Die Epidemiologie erkennen sie als "'Schlüsseltechnologie', um<br />
hypothesengenerierende (deskriptive) o<strong>der</strong> hypothesengeleitete<br />
(analytische) Ursachenforschung in hochkomplexen, nur gering<br />
gradig im Sinne von stringenten Ursache-Wirkungsketten durch<br />
schauten o<strong>der</strong> durchschaubaren Anwendungsgebieten durchzuführen,<br />
in denen sich wegen <strong>der</strong> gewollten Offenheit <strong>der</strong> Beobachtungs<br />
situation ('Feldforschung') o<strong>der</strong> aus praktischen o<strong>der</strong> aus<br />
normativ-ethischen Gründen (Auswirkung auf zum Teil sehr große,<br />
vor<strong>der</strong>gründig gesunde Bevölkerungsgruppen) streng kontrollierte<br />
experimentelle Studiendesigns verbieten o<strong>der</strong> allenfalls<br />
näherungsweise verwirklichen lassen" (Schwartz und Badura<br />
1991:16-17). Immerhin kann die Epidemiologie auf eine über<br />
fünfzigjährige Anerkennung in <strong>der</strong> Medizin und beeindruckende<br />
Ergebnisse in <strong>der</strong> Forschung verweisen. Im Zusammenhang <strong>der</strong><br />
Public-Health-Studiengänge stellt sie sich in den Dienst <strong>der</strong><br />
Gesundheits(vor)sorge vor dem Hintergrund <strong>der</strong> breitgefächerten<br />
Forschungsleistungen (Morris 1957).