Veröffentlichungsreihe der Forschungsgruppe ... - WZB

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

53 schnittswerte hin interpretierten Massendaten spurlos unter. 10) Bekanntlich argumentiert Thomas McKeown, daß die Verbesse rung der allgemeinen Gesundheitssituation (weitgehende Aus schaltung der Infektionskrankheiten als Todesursache) und die dramatische Verlängerung der Lebenserwartung seit dem 18./19. Jahrhundert nicht durch die moderne Medizin er reicht wurde. Er führt an, daß statt dessen die Besserung der Ernährungslage sowie Programme der Stadthygiene usw. verantwortlich waren. Er übersieht dabei, daß im 19. Jahrhundert umweltmedizinisches Denken zum Praxisbereich der damaligen Medizin gehörte - der "Medical Officer of Health" (ab den vierziger Jahren) war Vertreter der (noch vorherrschenden) Miasma-Lehre usw. McKeown geht von der un richtigen Annahme aus, daß sich das Paradigma klinischer Arbeit seit dem 18. Jahrhundert nicht gewandelt hätte. Nur mit dieser Annahme kann er seine Kritik an der anscheinend überschätzten Bedeutung der modernen Medizin begründen. In den letzen zwei Jahrhunderten ist jedoch zunächst die 'Humorallehre durch die Miasma-Theorie (Umweltmedizin) und diese später durch die Mikroorganismen-Erklärung abgelöst worden, und diese hat sich heute zu biochemischen Modellen der Pathogenese fortentwickelt. McKeown 1979 und dazu Gerhardt 1989b. 11) Luhmann beruft sich an dieser Stelle interessanterweise auf Aaron Wildawsky. Dieser argumentiert, daß es zwei Modelle der Risikobewältigung gibt. Bis vor einigen Jahrzehnten war das Versuch-und-Irrtum-Mode11 verbreitet, das zuließ, daß ein Störfall oder Krankheitsereignis eintrat, bevor man tätig wurde, um derartigen Fällen und Ereignissen auch für die Zukunft vorzubeugen. Heute hat sich demgegenüber einge bürgert, bereits im Vorfeld denkbarer Risiken - also durch Versuch-ohne-Irrtum - Verhältnisse schaffen zu wollen, die keinerlei Störfälle oder Krankheitsereignisse mehr ent halten sollen. Derartiges Sicherheitsdenken, so Wildawsky, ist selbst wiederum risikoreich, weil es offen für poli tische Ideologiebildung ist. Da kein Programm alle noch so
54 geringfügigen Risiken ausschließen kann, kann das Argument, ein Programm enthalte Risiken, immer zur Ablehnung von Initiativen verwendet werden, die man politisch nicht will. Für den Krankheitszusammenhang argumentiert Wildawsky, daß die Medizin heute gut genug ist, um immer noch beträcht liche Heilungs- und Lebensverlängerungchancen zu eröffnen, wenn jemand erst dann zum Arzt geht, wenn er oder sie tatsächlich (ernstlich), erkrankt ist. Vgl. Wildawsky (1988). Siehe oben, S. 23
Seite 1 und 2:
Veröffentlichungsreihe der Forschu
Seite 3 und 4:
ABSTRACT I Die Soziologie hat die G
Seite 5 und 6:
INHALTSVERZEICHNIS Gesundheit im Ko
Seite 7 und 8: 2 gestört, wenn die Individuen dur
Seite 9 und 10: 4 Diabetiker, wählt sich selbst al
Seite 11 und 12: 6 verunmöglichen, hätte parallel
Seite 13 und 14: 8 Seit den späten siebziger Jahren
Seite 15 und 16: 10 Dadurch soll der Individualisier
Seite 17 und 18: 12 Gesundheitswahrnehmung). Das Erg
Seite 19 und 20: 14 Der zweite empirische Zugang zur
Seite 21 und 22: 16 Gesundheitsprobleme erwähnt wer
Seite 23 und 24: 18 Bei "Synthesis der Rekognition"
Seite 25 und 26: 20 erfaßt sie metrisch nach kultur
Seite 27 und 28: 22 "'Public Health' umfaßt mehr al
Seite 29 und 30: 24 Principles of Health Promotion"
Seite 31 und 32: 26 auf Landes- und Bundesebene, so
Seite 33 und 34: Zwei Auffassungen der Medizin 28 Di
Seite 35 und 36: 3 0 jeder Symptomkonstellation, die
Seite 37 und 38: 32 schaft gesucht. In der Regel ver
Seite 39 und 40: 34 George Rosen (1958) argumentiert
Seite 41 und 42: 36 gesunder oder gesundheitsähnlic
Seite 43 und 44: 38 besseren Anpassung der Menschen
Seite 45 und 46: 40 Armen erforderte, wurde Gesundhe
Seite 47 und 48: 42 Sektors besteht, falls eines Tag
Seite 49 und 50: 44 Abweichungen wie Alkoholabusus e
Seite 51 und 52: 46 Oder die Einzelfälle sind metho
Seite 53 und 54: 48 Konzentrationslagern vielfach Ge
Seite 55 und 56: 50 gleichermaßen begünstigt. Da d
Seite 57: 52 5) Die Literatur zu diesem Zusam
Seite 61 und 62: 56 Mildred Blaxter: Health and Life
Seite 63 und 64: 58 Uta Gerhardt: The Sociological R
Seite 65 und 66: 60 David V. McQueen: "Study of Rese
Seite 67 und 68: 62 Hans-Georg Soeffner: Auslegung d
Seite 69: Forschungsgruppe Gesundheitsrisiken
Alle anzeigen

Veröffentlichungsreihe der Forschungsgruppe ... - WZB

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

Template löschen?

Als Template speichern?