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Veröffentlichungsreihe der Forschungsgruppe ... - WZB

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als Erkrankungsrisiko bzw. eine Gesundheitschance - als<br />

Nichterkrankungswahrscheinlichkeit - feststellbar. Biomathe­<br />

matische Auswertung <strong>der</strong> offiziellen o<strong>der</strong> forschungsgenerierter<br />

Morbiditäts- und Mortalitätsdaten ermittelt das relative Risiko<br />

bei bestimmten Rollen bezüglich bestimmmter Erkrankungen etc.<br />

Die bevölkerungsmedizinischen Aussagen über Risiko sehen den<br />

einzelnen auf drei Ebenen <strong>der</strong> gesellschaftlichen Zusammenhänge;<br />

dort wird er o<strong>der</strong> sie als homo sociologicus untersucht. Erstens<br />

gibt es - auf niedrigster Abstraktionsebene - das Risikover­<br />

halten. Es betrifft nachweislich erkrankungsfor<strong>der</strong>nde<br />

Verhaltensweisen, grundsätzlich jeglicher Art, vornehmlich<br />

Rauchen, Alkoholabusus, Medikamentenabusus, sexuelle Praktiken<br />

und ähnliches mehr. Zweitens werden Personen identifiziert, die<br />

ein angebbar hohes Risiko - etwa hinsichtlich Herz-Kreislauf-<br />

Erkrankungen - haben; sie werden als Angehörige sogenannter<br />

Risikocrruppen wichtig, d.h. als Menschen aus Bevölkerungskate-<br />

gorien mit statistisch überdurchschnittlich hoher Gesundheits­<br />

gefährdung o<strong>der</strong> Erkrankungswahrscheinlichkeit. Drittens können<br />

Risikostrukturen festgestellt werden, die auf <strong>der</strong> Ebene gesell-<br />

; schaftlicher Großgebilde (z.B. Län<strong>der</strong>, Regionen) durch ver-<br />

gleichsweise hohe gesundheitliche Gefährdungslagen auffallen.<br />

Die Menschen, die auf den drei Ebenen des Verhaltens, <strong>der</strong><br />

Personeigenschaften (Gruppenzugehörigkeit, demographischen<br />

Merkmalen) und <strong>der</strong> Gesamtumwelt (Lebenslage, gesellschaftlichem<br />

Gesamtzusammenhang) jeweils eine gewisse Risikosituation ver­<br />

körpern, kommen dabei nicht als Individuen ins Blickfeld. Im<br />

Sinne Dürkheims, <strong>der</strong> zwischen <strong>der</strong> sozialen (Kollektiv-) und <strong>der</strong><br />

individuellen Persönlichkeit des einzelnen in den mo<strong>der</strong>nen<br />

Gesellschaften unterscheidet, sind die Menschen in den Gesund­<br />

heitswissenschaften als soziale Persönlichkeit (Sozialperson)<br />

thematisch.

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