16.10.2012 Aufrufe

E-Learning: Eine Zwischenbilanz

E-Learning: Eine Zwischenbilanz

E-Learning: Eine Zwischenbilanz

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Anne Thillosen & Holger Hansen<br />

1. E-<strong>Learning</strong> an der Ruhr-Universität Bochum<br />

Im Jahr 2000 wurde an der Ruhr-Universität Bochum (RUB) auf eine Initiative des<br />

damaligen Prorektors für Struktur, Planung und Finanzen die Lernplattform Blackboard<br />

bereitgestellt. Damit stand eine technische und finanzielle Top-Down-Entscheidung<br />

am Anfang der recht frühen zentralen Geschichte des E-<strong>Learning</strong> in der<br />

RUB. Im Gegensatz dazu beginnt E-<strong>Learning</strong> an vielen anderen Hochschulen zunächst<br />

mit Bottom-up-Aktivitäten engagierter Pioniere oder mit Drittmittel-<br />

Förderprojekten, denen oft erst sehr viel später strukturelle Entscheidungen der<br />

Hochschulleitungen folgen (vgl. Stratmann, Voß & Kerres, 2008). Jedoch gab es<br />

auch an der RUB – von der Finanzierung der Lernplattform abgesehen – zunächst<br />

weder weitere gezielte finanzielle Förderungen von E-<strong>Learning</strong>-Maßnahmen noch<br />

konzeptionelle Vorgaben.<br />

1.1 RUBeL-Verbund und Stabsstelle e<strong>Learning</strong><br />

Was führt unter solchen Voraussetzungen dazu, dass eine vorhandene Lernplattform<br />

– und andere Tools 2 – dann auch in größerem Umfang in der Lehre eingesetzt<br />

werden und tatsächlich nachhaltige Resonanz finden? Tatsächlich begann die Nutzung<br />

zunächst eher zögerlich. Im ersten Jahr, 2001, wurden 120 Kurse auf<br />

Blackboard eingerichtet. Seitdem stieg die Zahl der pro Semester neu eingerichteten<br />

Kurse kontinuierlich und lag im Wintersemester 2008/09 bei 1400. Das entspricht<br />

einem Anteil von 23% aller Lehrveranstaltungen der RUB. Der Einsatz der<br />

Lernplattform wurde von Beginn an durch E-<strong>Learning</strong>-interessierte Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter der zentralen Einrichtungen der RUB begleitet – des Rechenzentrums,<br />

des Weiterbildungszentrums und des Multimedia-Support-Zentrums –<br />

z. B. durch mediendidaktische Beratungen, Workshops und Unterstützung bei der<br />

multimedialen Aufbereitung von Fachinhalten. <strong>Eine</strong>n offizielleren Charakter bekam<br />

dies im Herbst 2003 nach einem Treffen mit der Prorektorin für Lehre, Weiterbildung<br />

und Medien, das zur Gründung von RUBeL 3 führte. Dieser zentrale<br />

2 Weitere Tools, die Lehrende und Studierende der RUB kostenlos nutzen können, sind u.a.<br />

WBTExpress (ein Autorensystem zur Erstellung multimedialer Lerneinheiten), Adobe Connect<br />

(zur Durchführung von Online-Konferenzen, z. B. in Seminaren, zur Live-Übertragung<br />

von Vorlesungen usw.) sowie Adobe Presenter (zur Anreicherung von Powerpoint-<br />

Präsentationen mit Ton, Video, Aufgaben u.a., etwa zur Vorlesungsaufzeichnung). Die Auswahl<br />

dieser Tools traf die Stabsstelle e<strong>Learning</strong> in Zusammenarbeit mit Mitarbeitern des Rechenzentrums<br />

und des Multimedia Support Zentrums. Zentrale Kriterien dabei sind neben<br />

technischen Anforderungen insbesondere die leichte Handhabung und die geringen Kosten.<br />

3 Die Anlehnung dieses Namens an die russische Währung wurde bewusst zugelassen, da im<br />

Vordergrund der RUBeL-Aktivitäten ein möglichst ressourcenschonendes E-<strong>Learning</strong> stand,<br />

welches einen Mehrwert für Studierende und Lehrende beinhalten sollte. Dieser Ansatz steht<br />

bis heute als Grundkonzept für die Verbreitung von E-<strong>Learning</strong> in die Fakultäten der RUB.<br />

134

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!