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E-Learning: Eine Zwischenbilanz

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Expertenstatement<br />

von Sabine Allweier (Hochschule Konstanz)<br />

Die strategische Implementierung digitaler Medien an der Hochschule Konstanz –<br />

Technik, Wirtschaft und Gestaltung (HTWG Konstanz) begann im Jahr 2002.<br />

Durch die Installation einer zentralen Lernplattform ab Sommersemester 2003<br />

wurde zunächst eine technische Infrastruktur für alle Lehrenden geschaffen. Die<br />

Einführung dieser Plattform erfolgte während einer dreisemestrigen Pilotphase, in<br />

der die Dozierenden unter anderem durch ein Anreizsystem unterstützt wurden. Im<br />

Fokus stand die Anreicherung der Präsenzlehre, z. B. durch die Bereitstellung digitaler<br />

Materialien für die Vor- und Nachbereitung der Lehrveranstaltungen. Die<br />

Mehrzahl der E-Teacher legt bis heute Lehrmaterialien dort ab, ein kleinerer, meist<br />

sehr ambitionierter Anteil, arbeitet zusätzlich mit Kommunikationstools, Vorlesungsaufzeichnungen,<br />

WBTs oder E-Tests.<br />

Neue Herausforderungen – vor allem durch den hohen Anteil an Selbstlernphasen –<br />

zeichnen sich seit der Einführung bzw. Konsolidierung der Bachelor-Studiengänge<br />

ab. Lehrende haben nun die Gestaltung und Betreuung von Selbstlernphasen im<br />

Zusammenspiel mit Präsenzzeiten zu meistern. Deshalb erwarten sich zahlreiche<br />

Lehrende gerade vom Einsatz digitaler Medien eine Lösung für diese neuen Anforderungen.<br />

Die Anfragen und Schilderungen von Lehr-/Lernproblemen oder Vorhaben<br />

führen zu immer komplexeren und umfangreicheren Szenarien, die eine wesentlich<br />

stärkere Unterstützung der Lehrenden notwendig machen. So benötigt die<br />

attraktive Gestaltung von Selbstlernphasen neben Medienkompetenz der Lehrenden<br />

auch vermehrte personelle Ressourcen und Support, deren Ausbau an der HTWG<br />

Konstanz weiter vorangetrieben werden muss. Jeder Lehrende muss beispielsweise<br />

seine Vorlesungen auf der Lernplattform selbst anlegen und strukturieren sowie<br />

interaktive Tests ohne Hilfe erstellen. Für die Aufzeichnung von Vorlesungen etwa<br />

steht ihm lediglich die technische Ausrüstung zur Verfügung.<br />

Lehrende überhaupt für E-<strong>Learning</strong> zu gewinnen, stellt an der HTWG Konstanz<br />

nach wie vor eine permanente Herausforderung dar, da der hohe Initialaufwand viele<br />

abschreckt oder mangels mediendidaktischer Kenntnisse und Vorstellungen nur<br />

schwer ein Zugang gefunden wird.<br />

Gerade deshalb sind weitreichende organisatorische Maßnahmen und praxisnahe<br />

Dienste unabdingbar, welche Einsteiger und Fortgeschrittene gleichermaßen fördern.<br />

Softwareschulungen und Support zu Tools und Lernplattformen anzubieten, bilden<br />

einen elementaren Bestandteil, genügen aber nicht – Lehrende müssen vielmehr<br />

durch mediendidaktische Qualifizierungsmaßnahmen, konkrete technische und mediendidaktische<br />

Hilfe bei der Umsetzung von Lehr-/Lernszenarien und vor allem<br />

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