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Internationale Raumstation - ESA Blog Navigator

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Moderne Ultraschalltechnologie für Weltraum und Erde 1<br />

Scott A. Dulchavsky, M.D. 2<br />

Henry Ford Hospital<br />

Kathleen Garcia, Douglas R. Hamilton (M.D., Ph.D.), Shannon Melton und Ashot E. Sargsyan (M.D.) 3 , Wyle Integrated<br />

Science and Engineering<br />

Der Aufenthaltsort eines Menschen zum Zeitpunkt einer gesundheitlichen Krise bestimmt in vielen Fällen mit über<br />

das Ausmaß an Schmerzen und Leiden, die er erdulden muss, ja sogar über seine Überlebenschancen. Generell ist der<br />

Zugang zu medizinischer Versorgung umso schwieriger, je weiter entfernt von einer modernen Großstadt man sich<br />

befindet. Eine besondere Herausforderung ist natürlich die medizinische Versorgung von Menschen in abgelegenen<br />

Gebieten, auf weit entfernten Stützpunkten wie zum Beispiel Forschungsstationen in der Antarktis und eben auf<br />

der <strong>Internationale</strong>n <strong>Raumstation</strong>. Normalerweise liegt die medizinische Versorgung an abgelegenen Orten in den<br />

Händen von Personal mit nur geringen medizinischen Kenntnissen, und ärztliche Hilfe steht – wenn überhaupt – nur<br />

telefonisch oder über eine Internet-Verbindung zur Verfügung. Andererseits lassen sich die Folgen einer Erkrankung<br />

oder Verletzung für den Patienten selbst und darüber hinaus für die gesamte restliche Mission durch eine schnelle,<br />

präzise Diagnose und eine schnell einsetzende Behandlung mildern. Außerdem kann eine solche Diagnose Patienten<br />

an schwer erreichbaren Standorten unter Umständen eine teure, vielleicht sogar gefährliche Evakuierung ersparen, die<br />

sich im Nachhinein womöglich als gar nicht erforderlich erweist.<br />

Ultraschall gehört zu den schnellsten, sichersten und vielseitigsten Diagnoseverfahren überhaupt. Er liefert einen<br />

großen Teil der Informationen, die sonst mithilfe sehr kostenintensiver Technologien gewonnen werden, beispielsweise<br />

Röntgenaufnahmen, Computertomographie oder Magnetresonanztomographie. Außerdem ist Ultraschall das einzige<br />

bildgebende Verfahren, mit dem man Aufnahmen live, also in Echtzeit, erzeugen, sofort interpretieren und anderswohin<br />

versenden kann. Richtig angewendet, lassen sich zahlreiche klinische Fragen durch Ultraschallaufnahmen unverzüglich<br />

beantworten, was die Zeit bis zur Diagnosestellung verkürzt und damit die Situation für den Patienten verbessert.<br />

Das ADUM-Team (ADUM – Advanced Diagnostic Ultrasound in Microgravity), ein Forscherteam der NASA aus<br />

dem Johnson Space Center, testet neuartige Anwendungsmöglichkeiten von Ultraschall in großen medizinischen<br />

Einrichtungen und unter Laborbedingungen und passt diese dann an die Gegebenheiten auf Weltraumflügen an.<br />

Dazu konzipiert es Schulungen und Anweisungen für Bedienpersonal ohne medizinische Ausbildung. Die Mitglieder<br />

des ADUM-Teams können mit besonderen klinischen, wissenschaftlichen, technischen und didaktischen Fähigkeiten<br />

aufwarten und kennen zahlreiche telemedizinische Projekte und Programme aus eigener Erfahrung.<br />

Tests auf der Erde: neue Anwendungsmöglichkeiten für Ultraschall<br />

Heutzutage wird Ultraschall routinemäßig in der Schwangerschaft sowie zur Diagnose diverser Erkrankungen des<br />

Bauchraums und der Gefäße eingesetzt, beispielsweise bei Problemen mit der Gallenblase oder bei Blutgerinnseln.<br />

1. Nach einem Originalartikel aus NASA Technology Innovation, Band 15; 3, 2010; NP-2010-06-658-HQ.<br />

2. Scott Dulchavsky, M.D., ist Leiter der Chirurgie am Henry Ford Hospital in Detroit, Michigan (USA), und Forschungsleiter des ADUM-Projekts.<br />

3. Kathleen Garcia, Douglas Hamilton (M.D., Ph.D.), Shannon Melton und Ashot Sargsyan (M.D.) sind Mitarbeiter von Wyle Integrated Science<br />

and Engineering und Co-Investigatoren beim ADUM-Projekt. Wyle ist Hauptvertragspartner des NASA Johnson Space Center Bioastronautics<br />

Contract und beteiligt an medizinischen Projekten, Forschungsprojekten auf der Erde und im Weltraum, der Entwicklung und Herstellung von<br />

Systemen für Weltraumflüge sowie der wissenschaftlichen und der Missionsintegration.<br />

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