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Internationale Raumstation - ESA Blog Navigator

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Um dieses Problem zu lösen und Astronauten im Weltraum auf reaktivierte Viren untersuchen zu können, entwickelte<br />

die NASA ein Schnellverfahren zum Nachweis von Varicella-zoster-Viren in Körperflüssigkeiten, für das bereits ein<br />

Patentantrag gestellt ist. Für das neue Verfahren ist lediglich eine kleine Speichelprobe erforderlich, die mit speziellen<br />

Reagenzien gemischt wird. Sind Varicella-zoster-Viren vorhanden, färbt sich die Probe rot. Das Verfahren ermöglicht<br />

eine Früherkennung vor dem Auftreten der ersten Hautveränderungen. Die antivirale Therapie kann also sehr schnell<br />

begonnen werden, was die Nervenschäden reduziert und dem offenen Ausbruch der Krankheit vorbeugt. Auch eine<br />

postherpetische Neuralgie dürfte sich – so die Erwartungen – dadurch verhindern lassen. Die für das neue Verfahren<br />

notwendige Ausstattung eignet sich ebenso für Weltraummissionen wie für Arztpraxen auf der Erde. Außerdem<br />

lässt sich das Verfahren problemlos modifizieren und zum Nachweis anderer Viren in Speichel, Urin, Blut und<br />

Rückenmarksflüssigkeit nutzen. Seine Empfindlichkeit und Spezifität beruhen auf einer Antikörper-Antigen-Reaktion.<br />

In einer weiteren gemeinsamen Studie entwickelten Forscher der NASA und des Health Science Center der Universität von<br />

Colorado in Denver ein Probennahmeverfahren zum Nachweis von Stresshormonen im Speichel, das bei Space-Shuttle-<br />

Missionen zum Einsatz kommen kann. Dazu werden Speichelproben genommen und auf einzelnen Streifen Filterpapier<br />

getrocknet. Die getrockneten Proben bleiben bei Zimmertemperatur bis zu sechs Monate lang stabil und können nach<br />

der Rückkehr zur Erde untersucht werden. Bei dem Test wird der Gehalt an Cortisol und Dehydroepiandrosteron (DHEA)<br />

gemessen, zwei wichtigen Hormonen für die Stress- und die Immunregulation. Das Filterpapier eignet sich auch für<br />

Proteine und andere zu untersuchende Moleküle im Speichel. Zurzeit wird das Filterpapier in Heftform bereits an<br />

Universitäten und staatlichen Labors zum Sammeln von Speichelproben eingesetzt.<br />

Die Studien belegen den Nutzen dieses Verfahrens für die öffentliche Gesundheit zur Prävention einer schmerzhaften<br />

und möglicherweise folgenreichen Erkrankung, die allein in den USA bis zu eine Million Menschen pro Jahr trifft..<br />

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