Internationale Raumstation - ESA Blog Navigator
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Bilder der ISS unterstützen Inselstaaten beim Management von<br />
Korallenriffen<br />
Johnson Space Center der NASA<br />
Für viele tropische Insel- und Küstenstaaten, insbesondere im Pazifischen und im Indischen Ozean, sind Korallenriffe<br />
eine überaus wichtige Ressource. Diese Staaten brauchen das reiche Ökosystem der Riffe als Grundlage für die lokale<br />
Fischerei. Darüber hinaus bilden die Riffe Barrieren, die die Küsten vor der Brandung und vor Sturmfluten schützen.<br />
Außerdem ziehen Korallenriffe Touristen an und sind allein dadurch eine beträchtliche Einnahmequelle. Fotos von<br />
Korallenriffen, aufgenommen von Astronauten auf der <strong>Internationale</strong>n <strong>Raumstation</strong>, geben wichtige Einblicke in die<br />
Geografie der Korallenriffe, die Küstenentwicklung und die Situation in den angrenzenden Küstenregionen.<br />
In den letzten Jahren hat die Wissenschaft erkannt, dass Korallenriffe weltweit durch großräumige Prozesse wie<br />
die Erderwärmung und den damit verbundenen Anstieg des Meeresspiegels sowie durch die Erwärmung und<br />
Versauerung der Ozeane ebenso bedroht sind wie durch die Aktivitäten der Menschen vor Ort, beispielsweise durch<br />
Küstenentwicklung, Überfischung und starken Tourismus (siehe „Reefs at Risk“ und „Mapping the Decline of Coral<br />
Reefs“). Ein Zusammenbruch einzelner Riffsysteme würde sich auf die betroffenen Inselstaaten und Küstenbewohner,<br />
die von den Korallenriffen als Ressource abhängig sind, katastrophal auswirken. Ein weltweiter Rückgang der Riffsysteme<br />
hätte erhebliche Folgen für die Biodiversität der Meere, die Fischerei als wichtigem Wirtschaftszweig und vieles andere<br />
mehr.<br />
Vor etwa 10 Jahren wurden mehrere Programme zur Kartierung der weltweiten Korallenriffe und ihrer Ausdehnung<br />
auf den Weg gebracht. Dies war als erster Schritt hin zu einem besseren Verständnis der geografischen Eigenschaften<br />
dieser Riffe gedacht. Außerdem wollte man die Möglichkeiten eines Management der Riffe als Ressourcen ausloten<br />
(siehe „Millennium Coral Reef Mapping“). Schon zu Beginn der Initiativen waren sich die Wissenschaftler über mehrere<br />
Fakten im Klaren: 1) Es mangelte an präzisen Karten der weltweiten Korallenriffe. 2) Detaillierte Karten der Korallenriffe<br />
wären eine wertvolle Hilfe für die Ressourcenmanager vor Ort. 3) Eine detaillierte Kartierung vieler Riffsysteme wäre<br />
aufgrund von deren Abgelegenheit schwierig oder gar nicht möglich.<br />
Die Daten über Korallenriffe stammten zum größten Teil von bewährten Fernerkundungssystemen wie dem<br />
Satelliten Landsat7 und dem SeaWiFS (Sea-Viewing Wide Field-of-View Sensor). Aber die Wissenschaftlerteams und<br />
Ressourcenmanager erkannten sehr bald, dass es zu vielen abgelegenen Meeresregionen nur wenig detailliertes<br />
Bildmaterial gab. Die NASA unterstützte die Kartierung der Korallenriffe mittels diverser bildgebender Sensoren<br />
durch Partnerschaften mit mehreren Organisationen, darunter WCMC und ICRAN (World Conservation Monitoring<br />
Centre und International Coral Reef Action Network), die beide zum UNEP (United Nations Environment Programme –<br />
Umweltprogramm der Vereinten Nationen) gehören, sowie ICLARM (International Center for Living Aquatic Resources<br />
Management) und ReefBase.<br />
Auch die Aufnahmen von Astronauten erwiesen sich dabei als wertvoller Beitrag, denn die Auflösung war besser<br />
als bei verschiedenen anderen Fernerkundungsbilddaten, die Bildausschnitte waren in der Regel wolkenfrei und sie<br />
zeigten auch Regionen, die von Fernerkundungsplattformen bis dahin nicht erfasst worden waren. Die Astronauten<br />
konzentrierten sich bei ihren Flügen über die Weiten der Ozeane bewusst auf besonders schöne Riffgebiete. Zwar<br />
gehören ihre Aufnahmen nicht zu den primären Quellen von Fernerkundungsdaten, doch ihre Bilder von Korallenriffen<br />
in entlegenen Teilen der Weltmeere sind trotzdem eine wertvolle Informationsquelle, die in globale Datenbanken zur<br />
Kartierung der Riffsysteme und zur Beobachtung ihrer Veränderungen Eingang fand. Für die Riffmanager vor Ort sind<br />
solche Daten von größter Bedeutung.<br />
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