Internationale Raumstation - ESA Blog Navigator
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Das HREP-HICO-Spektrometer erfasst die Wellenlängen des sichtbaren Lichts sowie des Nahinfrarotspektrums und<br />
ist auf die Umweltcharakterisierung von Küstengebieten und die Kartierung geophysikalischer Merkmale der Erde<br />
ausgelegt. Dazu Mike Corson, Ph.D. und Forschungsleiter des HREP-HICO-Projekts am Naval Research Laboratory<br />
in Washington, D.C.: „Zur Umweltcharakterisierung von Küstengebieten gehört die Kartierung der Wassertiefen in<br />
Küstennähe, der Wasserklarheit, der organischen und anorganischen im Wasser gelösten Stoffe und Schwebstoffe<br />
sowie der Bodenmerkmale . Solche Karten sind wichtig für die US Navy und das Marine Corps, die in Küstengebieten<br />
operieren.“<br />
Das Payload Operations and Integration Center im Marshall Space Flight Center in Huntsville, Alabama (USA), ist<br />
für den Betrieb des HREP-HICO zuständig. Abgesehen von der Montage an der ISS mithilfe eines Roboterarms für<br />
Außenbordeinsätze und der künftig irgendwann anstehenden Demontage funktioniert die Datenerfassung mit HREP-<br />
HICO automatisch, so dass die Besatzung nicht einzugreifen braucht.<br />
Bilder der Meere sind jedoch schwieriger aufzunehmen, als man denkt. Als erstes abbildendes Spektrometer im<br />
Weltraum, das die Küstengebiete der Weltmeere dokumentieren soll, muss HREP-HICO die gewaltige Ausdehnung<br />
der weltweiten Küstenlinien, die komplexen Strukturen der Ozeane, die wechselnden Wetterbedingungen und den<br />
Sonnenstand berücksichtigen. Alle diese Faktoren können die Sicht auf die Meeresoberfläche und den Meeresboden<br />
beeinträchtigen – und im schlimmsten Fall wertlose Bilder ohne brauchbaren Informationsgehalt ergeben.<br />
HREP-HICO erfasst das reflektierte Licht in einer großen Bandbreite von Wellenlängen des sichtbaren Lichts sowie<br />
des Nahinfrarotspektrums. Anhand dieser Spektraldaten werden die einzelnen Bildpunkte identifiziert und<br />
quantifiziert. Dabei lassen sich atmosphärische Effekte und Reflexionen der Wasserflächen im Nachhinein korrigieren.<br />
Zusätzlich dient HREP-HICO noch einem weiteren Zweck: Das Instrument evaluiert die Leistungsfähigkeit der MHSI-<br />
Technologie (Maritime Hyperspectral Imaging). Damit soll geprüft werden, ob MHSI die Vorgaben des amerikanischen<br />
Verteidigungsministeriums erfüllt. Für die MHSI-Technologie gelten bestimmte Anforderungen an die Bildleistung und<br />
es werden bestimmte Algorithmen für den Datenabruf verwendet, die von Wissenschaftlern speziell auf die Situation<br />
in Küstenregionen zugeschnitten wurden. „Bei MHSI-Algorithmen greift man oft auf biologische oder physikalische<br />
Daten zurück, die für den betreffenden Bildausschnitt relevant sind. Das ist wegen der komplizierten Gegebenheiten in<br />
Küstenregionen erforderlich“, so Mike Corson.<br />
Das Office of Naval Research sponsert HREP-HICO als einen INP (Innovative Naval Prototype). Das HICO-Prototypprojekt<br />
verfolgt zwei Ziele. Erstens soll es belegen, dass es möglich ist, auf der Basis hyperspektraler Aufnahmen aus dem<br />
Weltraum Karten der Küstenregionen und ihrer Merkmale zu erstellen. Zweites soll es Möglichkeiten aufzeigen, die<br />
Kosten und den Zeitaufwand für den Bau von Nutzlasten für Weltraummissionen zu reduzieren. In diesem Sinne<br />
modifizierten die Ingenieure das Design und verwendeten, wo immer möglich, handelsübliche Bauteile. So gelang es<br />
ihnen, HREP-HICO zu einem Bruchteil der Kosten zu bauen, die man sonst für weltraumfähige Systeme veranschlagen<br />
muss.<br />
Die Ergebnisse des HREP-HICO-Experiments in Form von Daten zu Meerestiefen, Bodenbeschaffenheit, Wasserklarheit<br />
und anderen optischen Eigenschaften des Wassers kommen auch anderen Institutionen zugute, die mit marinen<br />
Fragestellungen befasst sind, beispielsweise der NOAA (National Oceanic and Atmospheric Administration). Und auch<br />
für andere Zwecke ist HREP-HICO geeignet, beispielsweise zur Erfassung von Bodenbedeckung, Vegetationstypen,<br />
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