GRÜN INVESTIEREN 2012 - Das eMagazin
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<strong>GRÜN</strong> <strong>INVESTIEREN</strong> <strong>2012</strong> | Wind<br />
12<br />
Regionaler Windenergie-<br />
Ausbau mit Bürgerbeteiligungen<br />
Lacuna erläutert Fakten anhand<br />
ihres ersten Bürgerwindprojekts in<br />
Bayern<br />
Mitte Juli gab Lacuna den Startschuss zum Bau des<br />
Bürgerwindparks Trogen 2. In der Nähe des bayerischen<br />
Hof entstehen fünf Windenergieanlagen mit<br />
einer Gesamtleistung von 15 Megawatt (MW). Neben<br />
der Gemeinde Trogen setzen deutschlandweit<br />
zunehmend mehr Kommunen auf die Konzeption<br />
des Bürgerwindparks. Den Vorteil dieser Herangehensweise<br />
erläutert Thomas Hartauer, Vorstand der<br />
Lacuna AG: "Anwohner haben bei der gesamten<br />
Planung und Projektdurchführung ein erhebliches<br />
Mitspracherecht und sind darüber hinaus am Gewinn<br />
beteiligt. Die Akzeptanz bei den Bürgern ist<br />
dementsprechend sehr viel höher als bei Projekten,<br />
die durch externe Investoren initiiert werden."<br />
In den vergangenen Jahren nahm die Zahl dieser<br />
Bürgerinitiativen stetig zu. Lag sie 2006 noch bei<br />
zwei, verzeichneten als Bürgerbeteiligungen umgesetzte<br />
Projekte, darunter Solar- und Windparks, einen<br />
Anstieg auf 111 (Stand 2011). In Nordfriesland<br />
beispielsweise wurden 90 % der Windparks bislang<br />
als Bürgerbeteiligungen umgesetzt. "Bayern steht<br />
hier noch am Anfang, weist aber erhebliches Potenzial<br />
auf, dass in den nächsten Jahren sukzessive erschlossen<br />
wird", ist sich der Lacuna-Vorstand sicher.<br />
Ein wesentlicher Beweggrund dabei ist die Schaffung<br />
einer nachhaltigen Beteiligungsmöglichkeit für<br />
alle Bürger aus einer Region, durch die vor allem sie<br />
selbst, aber auch Grundstückseigentümer und Kommunen<br />
am Gewinn beteiligt sind. Doch auch für die<br />
Region ergibt sich ein wirtschaftlicher Mehrwert.<br />
So sieht die Konzeption von Bürgerwindparks die<br />
Einbindung lokaler Ressourcen vor. <strong>Das</strong> umfasst sowohl<br />
Hersteller und Zulieferer, aber auch Bauunternehmen,<br />
Planungsbüros, Finanzierungsinstitute etc.<br />
"Wir arbeiten z.B. in punkto Finanzierung mit einer<br />
regionalen Sparkasse zusammen. Darüber hinaus<br />
wird eine lokale Druckerei für die Produktion des<br />
Prospektes zuständig sein, um ein weiteres Beispiel<br />
zu nennen.", erklärt Hartauer. Weiterhin profitieren<br />
Gemeinden auch auf steuerlicher Ebene. Denn 70<br />
% der zu entrichtenden Gewerbesteuer aus dem<br />
Windprojekt gehen an die Kommune, in der das<br />
Windprojekt entsteht.<br />
"Der Weg zur erfolgreichen Realisierung eines Bürgerwindparks<br />
ist jedoch mit Anstrengungen verbunden",<br />
gibt Hartauer zu bedenken. Denn alle<br />
Planungskosten bis zur Baugenehmigung müssen<br />
vorfinanziert werden. "Bei unserem Windpark Trogen<br />
2 haben wir diese Vorfinanzierung komplett<br />
übernommen und darüber hinaus aus eigenen Mitteln<br />
ein Umspannwerk errichten lassen, welches<br />
die Einspeisung ins Stromnetz sicherstellen soll. Wir<br />
tragen somit das unternehmerische Risiko. Dies tun<br />
wir jedoch, da wir von einer erfolgreichen Umsetzung<br />
überzeugt sind. Als Projektanbieter mit langjähriger<br />
Expertise im Bereich Erneuerbarer Energien<br />
verfügen wir über das hierfür notwendige Netzwerk<br />
erfahrener Partner", so Hartauer.<br />
In Trogen sind daher bereits die Baufahrzeuge im<br />
Einsatz. Im Spätherbst 2013 sollen die Windenergieanlagen<br />
des Parks ans Stromnetz angeschlossen<br />
werden. "Der Bürgerwindpark wird dann jährlich<br />
nachhaltig erzeugten Strom für 10.200 Zwei-Personen-Haushalte<br />
liefern und auf diese Weise gut<br />
28.500 Tonnen CO2 pro Jahr einsparen", resümiert<br />
Hartauer. "Als Bürgerbeteiligung bietet Trogen 2<br />
so lokalen Investoren die Möglichkeit, an dem aussichtsreichen<br />
Windenergie-Potenzial in Süddeutschland<br />
zu partizipieren." www.lacuna.de