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GRÜN INVESTIEREN 2012 - Das eMagazin

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<strong>GRÜN</strong> <strong>INVESTIEREN</strong> <strong>2012</strong> | Studien<br />

48<br />

Grow or Go<br />

Studie von Oliver Wyman zum<br />

globalen Windenergiemarkt<br />

Für die Hersteller von Windkraftanlagen sind die<br />

goldenen Zeiten erst einmal vorbei. Nach dem rasanten<br />

Wachstum bis 2009 und nachfolgender Stagnation<br />

wird der Weltmarkt auch in den kommenden<br />

Jahren nur moderat zulegen. Überkapazitäten<br />

und massiver Preisdruck sind die Folge und lösen in<br />

einer zunehmend reifer werdenden Branche eine<br />

Konsolidierungswelle aus. Für alle Hersteller von<br />

Windkraftanlagen heißt es schnell handeln. Größe<br />

ist das Gebot der Stunde, M&A das zentrale Thema.<br />

Es gilt, Wettbewerber zu kaufen und so den Marktanteil<br />

auszubauen. Wer nicht als Käufer agieren<br />

kann, muss sich pro-aktiv Partner suchen, um am<br />

Markt bleiben zu können. Dies sind Ergebnisse der<br />

globalen Oliver Wyman-Studie "Wind 2020: The<br />

Growth Imperative".<br />

Mit explosionsartigen Steigerungsraten bei neu installierter<br />

Windkraftkapazität hat der weltweite<br />

Windenergiemarkt von 2005 bis 2009 geglänzt.<br />

Sie beliefen sich auf durchschnittlich 35 Prozent pro<br />

Jahr, was zu einer Zunahme von 11,5 GW auf rund<br />

38,3 GW führte. Seither aber ticken die Uhren anders.<br />

Im Windschatten der Finanzkrise rutschte die<br />

Branche in die Stagnation. So stieg zwischen 2009<br />

und 2011 die neu installierte Leistung im Schnitt<br />

jährlich um gerade mal 3,9 Prozent auf 41,2 GW.<br />

Einzig Asien zeigte in diesem Zeitraum mit einem<br />

durchschnittlichen Plus von jährlich 17,4 Prozent<br />

kräftiges Wachstum - dabei tat sich vor allem China<br />

hervor. Chinesische Windkraftanlagenhersteller gehörten<br />

2011 in puncto neu installierte Windkraftkapazität<br />

zu den Wachstums-Champions, bei einigen<br />

europäischen OEMs schrumpfte diese dagegen.<br />

Darüber hinaus, so zeigt die aktuelle Oliver Wyman-<br />

Studie, machen den internationalen OEMs enorme<br />

Überkapazitäten von 25 bis 40 Prozent zu schaffen,<br />

die einen massiven Preisdruck ausgelöst haben. Seit<br />

2009 befinden sich die Preise im freien Fall - bis heute<br />

gingen sie um rund 25 Prozent zurück. In der Folge<br />

ist die Profitabilität bei westlichen Herstellern von<br />

Windkraftanlagen drastisch gesunken. Im Schnitt<br />

beliefen sich die EBIT-Margen 2011 auf lediglich<br />

1,4 Prozent - nach 4,4 Prozent im Jahr 2010. Einige<br />

OEMs verzeichneten gar ein negatives EBIT. "Vom<br />

Markt können die Hersteller in den nächsten Jahren<br />

keine Lösung ihrer Probleme bei Preis und Überkapazitäten<br />

erwarten", ist Wolfgang Krenz, Partner<br />

bei Oliver Wyman, überzeugt. "Dynamisches Marktwachstum<br />

ist vorerst nicht in Sicht. Erst ab 2015 ist<br />

Licht am Ende des Tunnels zu sehen."<br />

Enorme Herausforderungen<br />

Damit steht die gesamte Windkraftbranche vor ganz<br />

neuen Herausforderungen. Organisches Wachstum<br />

ist im dominierenden Onshore-Segment künftig nur<br />

schwer zu realisieren. Im Neugeschäft müssen sich<br />

die OEMs in den nächsten drei Jahren auf weiterhin<br />

niedrige Profitmargen einstellen. Konsequentes Kostenmanagement<br />

und Produktkostensenkung bleiben<br />

zentrale Aufgaben. Wachstumsakzente können<br />

vor allem im Servicegeschäft gesetzt werden. Tatsächlich<br />

sind viele internationale Anlagenhersteller

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