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GRÜN INVESTIEREN 2012 - Das eMagazin

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<strong>GRÜN</strong> <strong>INVESTIEREN</strong> <strong>2012</strong> | Studien<br />

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lage und Netzentgelte auf alle Nutzer gleich verteilt,<br />

könnte dies zu Gewinneinbrüchen von bis zu 50%<br />

in der stromintensiven Industrie führen", warnte<br />

McKinsey-Partnerin Hartmann. Positiv wirkt sich der<br />

Umstieg auf erneuerbare Energien und die Steigerung<br />

von Energieeffizienz der Studie zufolge aus,<br />

indem die Abhängigkeit von Kohle- und Erdgasimporten<br />

sinkt: Für einen Euro Wertschöpfung werden<br />

2020 rund 21% weniger Brennstoffimporte benötigt<br />

als 2010 (0,77 statt 0,98 kWh). Gleichzeitig steigt<br />

jedoch die globale Energienachfrage um 60% bis<br />

2050. Die Konsequenz: Die absolute Versorgungssicherheit<br />

Deutschlands sinkt, d.h. der Zugang zu<br />

fossilen Brennstoffen zu akzeptablen Kosten wird<br />

wegen des zunehmenden Wettbewerbs auf den<br />

Weltmärkten schwieriger.<br />

<strong>Das</strong> Risiko eines Stromausfalls nimmt zu<br />

Mit der aktuellen Ausgestaltung der Energiewende<br />

erreicht Deutschland die Grenzen dessen, was das<br />

Energiesystem insgesamt verkraften kann. Die Autoren<br />

der Studie warnen: Die Stabilität des Stromnetzes<br />

ist gefährdet - das Risiko von Stromausfällen<br />

steigt. Die Studie nennt dafür vor allem drei Gründe:<br />

den Rückgang der regelbaren Kraftwerksleistung<br />

und das damit verbundene Sinken der Reservemarge<br />

von heute 15 auf 5% (unter aktuell absehbaren<br />

Rahmenbedingungen) im Jahr 2020, die zunehmende<br />

Belastung des Netzes durch die Entkopplung<br />

von Verbrauchs- und Erzeugungszentren sowie den<br />

viel zu langsamen Netzausbau - aktuell sind erst ca.<br />

200 von 4.300 der bis 2020 benötigten Kilometer<br />

Netze gebaut, wie jüngst die Bundesnetzagentur<br />

bestätigte. Um die Netzstabilität kurzfristig zu sichern,<br />

empfiehlt die McKinsey-Studie eine Erhöhung<br />

der regelbaren Kraftwerksleistung durch den<br />

Erhalt bestehender Kraftwerke bzw. die Förderung<br />

erforderlicher Neubauten, die zeitliche und regionale<br />

Koordination des Ausbaus der erneuerbaren<br />

Energien und des Transport- und Verteilnetzes, den<br />

Ausbau intelligenter Stromnetze zur Schaffung von<br />

Datentransparenz im Verteilnetz sowie die Förderung<br />

und den Ausbau von Speichertechnologien.<br />

Um die Energiewende in Deutschland auch langfristig<br />

zu einem wirtschaftlichen Erfolg zu machen,<br />

empfiehlt die Studie, vor allem auf Maßnahmen zu<br />

setzen, mit denen sich Treibhausgas zu möglichst<br />

niedrigen Kosten vermeiden lässt und gleichzeitig<br />

eine hohe lokale Wertschöpfung entsteht. Dazu<br />

zählt insbesondere eine Steigerung der Energieeffizienz.<br />

Beim Ausbau der erneuerbaren Energien bieten<br />

vor allem Windkraftanlagen an Land und auf<br />

dem Meer die Chance, Treibhausgas zu vermeiden<br />

und gleichzeitig die Wertschöpfung in Deutschland<br />

anzukurbeln. www.mckinsey.com

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