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GRÜN INVESTIEREN 2012 - Das eMagazin

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<strong>GRÜN</strong> <strong>INVESTIEREN</strong> <strong>2012</strong> | Studien<br />

42<br />

vier kommerzielle Geldgeber - Dexia Credit Local,<br />

KfW IPEX-Bank, Norddeutsche Landesbank Girozentrale<br />

und Société Générale.<br />

Wettbewerbsfähige Angebote asiatischer Unternehmen<br />

haben die Kosten von Photovoltaik-<br />

Modulen um etwa die Hälfte und die Kosten von<br />

Onshore-Wind-Turbinen um etwa zehn Prozent<br />

gesenkt. "Dies und die deutliche Anpassung des<br />

Erneuerbare-Energien-Gesetzes haben unter anderem<br />

zu Insolvenzen (Solon, Solar Millenium und Q-<br />

Cells) und Standortschließungen großer Firmen aus<br />

Deutschland und den USA geführt. Sehr bedauerlich<br />

ist, wenn ein solcher Strukturwandel dann auch<br />

Pionierfirmen trifft", erklärt Dr. Karlheinz Knickel,<br />

Leiter des FS - UNEP Collaborating Centre for Climate<br />

& Sustainable Energy<br />

Finance an der Frankfurt<br />

School.<br />

"China ist Spitzenreiter<br />

bei den Investitionen in<br />

Erneuerbare Energien<br />

und zunehmend auch<br />

im Technologieexport",<br />

ergänzt Professor Dr. Ulf<br />

Moslener, Professor für<br />

Sustainable Energy Finance<br />

an der Frankfurt<br />

School. "Indien weist mit<br />

einem Plus von 62 Prozent<br />

die höchste Wachstumsrate<br />

bei den Investitionen<br />

in Erneuerbare<br />

Energien auf." Doch<br />

Professor Moslener sieht<br />

für Deutschland weiter<br />

Potenzial in der Erneuerbare-Energien-Branche:<br />

"Wir sind in vielerlei<br />

Hinsicht immer noch Spitzenreiter, die deutschen<br />

Unternehmen sind enorm innovationsstark. Unser<br />

Know-how und unsere Ingenieurdienstleistungen<br />

sind weiter international gefragt. Die Politik hierzulande<br />

nimmt zu Recht etwas den Fuß vom Gas<br />

bei den Solar-Einspeisetarifen. Für die deutsche<br />

Wirtschaft ist es jetzt wichtiger, ihre Stärken auszuspielen<br />

- und nicht in Billigproduktion einzusteigen.<br />

Spitzentechnologie, Ingenieurskunst und Konzepte<br />

sind der Weg nach vorne. Hier kann die Politik sicher<br />

hilfreiche Rahmenbedingungen setzen!"<br />

"Die Investitionen und die Investitionszuwächse in<br />

Erneuerbare Energien sind beträchtlich", so Dr. Karlheinz<br />

Knickel. "Wenn wir große Wasserkraftwerke<br />

außen vor lassen, werden insgesamt bisher nur<br />

sechs Prozent der weltweiten Elektrizitätserzeugung<br />

aus Erneuerbaren produziert." Damit könne man<br />

sich, um die vereinbarten Klimaziele zu erreichen,<br />

nicht zufrieden geben, so Knickel weiter.<br />

Entwicklungs- und Schwellenländer<br />

Bei der Förderung Erneuerbarer Energien nehmen<br />

die Entwicklungsbanken eine wichtige Rolle ein? vor<br />

allem auch in Regionen, in denen es kaum Zugang<br />

zu Elektrizität gibt. In Indien, einem Schwellenland<br />

mit enormer Wachstumsdynamik,<br />

wird nur für etwa<br />

25 Prozent der Bevölkerung<br />

Stromversorgung bereitgestellt.<br />

Drei Viertel der<br />

Menschen lebt also ohne<br />

Strom? die meisten von<br />

ihnen auf dem Land. Die<br />

deutsche KfW Bankengruppe,<br />

die zur Weltbank gehörende<br />

International Finance<br />

Corporation, die European<br />

Bank for Reconstruction<br />

and Development und die<br />

Asian Development Bank<br />

sind weltweit besonders aktiv<br />

im Bereich Erneuerbare<br />

Energien - unter anderem<br />

engagieren sie sich in Entwicklungs-<br />

und Schwellenländern.<br />

"<strong>Das</strong> Potenzial der Branche<br />

ist nach wie vor gewaltig.<br />

Investitionen in Erneuerbare Energien und<br />

in Energieeffizienz sind aus umwelt-, sozial-, wirtschafts-<br />

und entwicklungspolitischer Sicht wichtig",<br />

erläutert Dr. Karlheinz Knickel. Heute seien weltweit<br />

1,2 Millionen Menschen allein im Wind- und Solar-<br />

Sektor und den Subunternehmen, die für die Branche<br />

arbeiten, tätig. Einer Schätzung von Bloomberg<br />

New Energy Finance zufolge sollen es bis zum Jahr<br />

2020 zwei Millionen sein. www.frankfurt-school.de

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