GRÜN INVESTIEREN 2012 - Das eMagazin
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>GRÜN</strong> <strong>INVESTIEREN</strong> <strong>2012</strong> | Markt<br />
30<br />
Grüne Investments für Privatanleger<br />
Im Zeichen von Nachhaltigkeit und<br />
Rendite<br />
Der Übergang zu einer nachhaltigen Energieversorgung<br />
ist eine der Schlüsselaufgaben des 21. Jahrhunderts.<br />
Kaum ernannt ist der neue Bundesumweltminister<br />
Peter Altmaier gefordert, Lösungen<br />
für das Ziel der Bundesregierung zu finden, bis zum<br />
Jahr 2050 mindestens 80 Prozent des Stroms aus<br />
Erneuerbaren Energien zu gewinnen. Heute sind es<br />
etwa 20 Prozent, die aus Sonne, Wind & Co. erzeugt<br />
werden. Eine der größten Herausforderungen<br />
liegt darin, den Strom von Offshore-Windparks zu<br />
den Verbrauchern in den großen Ballungszentren<br />
in ganz Deutschland zu transportieren. Der milliardenschwere<br />
Ausbau der Stromnetze ist dringend<br />
erforderlich. Strittig ist aktuell, wie die künftige<br />
Solarförderung gestaltet werden soll. Nach den geplanten<br />
scharfen Einschnitten bei der Vergütung<br />
neuer Photovoltaikprojekte, wurde am 11. Mai<br />
<strong>2012</strong> der Vermittlungsausschuss angerufen. Geht es<br />
nach dem Willen des zwischenzeitlich entlassenen<br />
Bundesumweltministers Röttgen und dem Bundeswirtschaftsminister<br />
Rößler, sinkt unter anderem der<br />
Tarif, es wird nur 80 bis 90 Prozent des produzierten<br />
Stroms vergütet und Großprojekte sind nicht vergütungsfähig.<br />
Mangels positiver Aussichten und durch<br />
die starke Konkurrenz unter den Modulherstellern,<br />
haben mehrere Unternehmen Insolvenz anmelden<br />
müssen, darunter auch der einstige Börsenstar Q-<br />
Cells. First Solar, ein Hersteller von Dünnschichtmodulen,<br />
hat die Werksschließung in Frankfurt / Oder<br />
angekündigt.<br />
Dabei erfreuen sich Beteiligungen an Erneuerbaren<br />
Energieprojekten bei Investoren großer Beliebtheit.<br />
Neben Privatanlegern engagieren sich beispielsweise<br />
Stadtwerke oder Versicherungen mit Kapital.<br />
Die Photovoltaikanlage ist der Klassiker unter den<br />
Hauseigentümern mit geeignetem Dach. Und wer<br />
keine Möglichkeit zur Installation hat, der engagiert<br />
sich im Rahmen einer Beteiligung, beispielsweise an<br />
einem geschlossenen Fonds. Laut dem Verband Geschlossener<br />
Fonds e.V. wurden im letzten Jahr 637<br />
Mio. Euro Eigenkapital (Fondsvolumen 1,51 Mrd.<br />
Euro) über Energiefonds eingeworben. Die Feri EuroRating<br />
Services AG gibt in ihrer Gesamtmarktstudie<br />
der Beteiligungsmodelle <strong>2012</strong> ein investiertes Eigenkapital<br />
von 730 Mio. Euro (Fondsvolumen 1,62<br />
Mrd. Euro) an. Trotz einer Verringerung der Eigenkapitalplatzierung<br />
gegenüber dem Vorjahr von 21<br />
Prozent, ist dies gemäß Feri-Studie der zweithöchste<br />
Eigenkapitalbetrag, der seit Ermittlung der Platzierungszahlen<br />
1997 angelegt wurde. Bezogen auf<br />
gesamte Fondsvolumen, hatten Solarfonds übrigens<br />
einen Anteil von 66,5 Prozent.<br />
Wer grün investieren will, dem bietet sich ein breites<br />
Spektrum von Möglichkeiten. Erneuerbare Energiefonds<br />
finanzieren Photovoltaik, Biogas-, Wind-<br />
oder Wasserkraftprojekte. Weitere Fonds finanzieren<br />
nachhaltige Immobilien, sogenannte Green<br />
Buildings, oder investieren in agrar- oder forstwirtschaftliche<br />
Projekte. Die unternehmerischen Beteiligungsangebote<br />
sind meist als geschlossene Fonds<br />
oder als festverzinsliche Wertpapiere konzipiert.<br />
Die greenValue GmbH, Betreiberin des gleichnamigen,<br />
unabhängigen und neutralen Informationsportals<br />
hat ermittelt, dass aktuell 84 grüne Beteili-