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GRÜN INVESTIEREN 2012 - Das eMagazin

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<strong>GRÜN</strong> <strong>INVESTIEREN</strong> <strong>2012</strong> | Wind<br />

14<br />

Kurzstudie zu technischen Rahmenbedingungen<br />

Windbranche kann Einspeisenetze<br />

schnell und kostengünstig umsetzen<br />

Der mangelnde Netzausbau erweist sich zunehmend<br />

als Flaschenhals für die Energiewende. Während<br />

die Technologie der Erneuerbaren Energien immer<br />

besser und effizienter wird, hinkt der Netzausbau<br />

seit Jahren hinterher. Wie drängend das Problem<br />

ist, zeigt die steigende Abschaltung von Windenergieanlagen.<br />

Hier besteht zügiger Handlungsbedarf.<br />

Dabei müssen neben einer Beschleunigung des vorgesehenen<br />

Netzausbaus auch alternative Modelle<br />

und Technologien auf ihr Potenzial hin untersucht<br />

werden.<br />

Aus diesem Grund hat der Bundesverband<br />

WindEnergie e.V. (BWE)<br />

das Beratungsunternehmen Ecofys<br />

mit einer Kurzstudie zu den technischen<br />

Rahmenbedingungen von<br />

Einspeisenetzen beauftragt. Die Ergebnisse<br />

der Studie stellte der BWE<br />

am Rande der Hannover Messe<br />

<strong>2012</strong> vor.<br />

Bei Einspeisenetzen handelt es<br />

sich um eine direkte Verbindung<br />

zwischen einem oder mehreren<br />

Windparks zum Übertragungsnetz.<br />

Damit wird das Verteilernetz (110<br />

kV), an dem gegenwärtig die meisten<br />

Windenergieanlagen angeschlossen sind und<br />

bei dem massiver Ausbaubedarf besteht, ergänzt.<br />

Da keine Verbraucher an dieses Netz angeschlossen<br />

sind, kann auf das sogenannte (n-1)-Kriterium<br />

verzichtet werden. Letzteres gewährleistet für Verbraucher,<br />

dass bei Ausfall eines Teiles des Netzes ein<br />

anderer Teil die gleiche Kapazität aufnehmen kann.<br />

Durch den Verzicht auf das (n-1)-Kriterium bei Einspeisenetzen<br />

werden die Kosten des Netzausbaus<br />

für die Verbraucher erheblich reduziert.<br />

"Die Studie zeigt, dass die Windbranche selbst Einspeisenetze<br />

realisieren und betreiben kann. Durch<br />

den Wegfall des (n-1)-Kriteriums können wir das<br />

Einspeisenetz schnell und kostengünstig umsetzen.<br />

Zur Finanzierung der Einspeisenetze sollte jetzt ein<br />

Modell vergleichbar mit dem Netzentgelt entwickelt<br />

werden", erörterte BWE-Präsident Hermann Albers<br />

in Hannover.<br />

Laut Ecofys-Studie kann mit einem Einspeisenetz<br />

eine Kapazität von bis zu 1500 Megawatt an das<br />

Höchstspannungsnetz angeschlossen werden. <strong>Das</strong><br />

entspricht bis zu 500 Windenergieanlagen der Drei-<br />

Megawatt-Klasse. "Dabei kommen<br />

vor allen Dingen Erdkabel zum Einsatz,<br />

die für Akzeptanz bei der Bevölkerung<br />

sorgen. <strong>Das</strong> beschleunigt<br />

den Netzausbau und damit die Energiewende.<br />

Klar ist aber auch, dass<br />

der Bau von Einspeisenetzen nur ein<br />

Mosaikstein im Gesamtbild Energiewende<br />

ist", so Albers.<br />

Die Betreibergesellschaft Enertrag<br />

verfügt bereits über Praxiserfahrungen<br />

mit einem Einspeisenetz.<br />

Sie betreibt in Brandenburg ein 250<br />

Kilometer langes Einspeisenetz mit<br />

einer derzeit angeschlossenen Leistung<br />

von 260 Megawatt. Die Enertrag<br />

AG hat das Einspeisenetz selbst realisiert. "Wir<br />

wollten das Heft selbst in die Hand nehmen und<br />

uns unabhängig von regionalen Verteilernetzen machen.<br />

Da wir außerdem die Temperatur der Leitung<br />

permanent überwachen, können wir Windenergieanlagen<br />

und Einspeisenetz optimal aufeinander abstimmen.<br />

Als Betreiber von Erneuerbaren benötigen<br />

wir endlich für den weiteren Ausbau ähnliche Finanzierungsmöglichkeiten<br />

wie sie Netzbetreiber auch<br />

haben - allzumal wir schneller und preiswerter sein<br />

können", erklärte der Vorstandsvorsitzende der<br />

Enertrag AG, Jörg Müller. www.wind-energie.<br />

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