29.07.2013 Aufrufe

GRÜN INVESTIEREN 2012 - Das eMagazin

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Vor gut einem Jahr leitete das parteiübergreifende<br />

"Ja" zum Atomausstieg die Energiewende ein. Für<br />

deren Gelingen wurde bereits 2011 der Netzausbau<br />

als entscheidendes Element genannt - bis heute allerdings<br />

mangelt es an der konsequenten Umsetzung<br />

des Vorhabens. Um den ins Stocken geratenen<br />

Netzausbau voranzutreiben, wurde zu Anfang Juni<br />

ein neuer Ausbauplan erarbeitet. Haken an dem<br />

Projekt: die Kosten. Diese fallen nach Angaben des<br />

Bundesverbands für Erneuerbare Energien (BEE) mit<br />

20 Mrd. Euro zwar niedriger aus als beim Verzicht<br />

auf den Netzausbau. Experten befürchten aber eine<br />

Vervielfachung des Betrags. Lacuna-Vorstand Thomas<br />

Hartauer geht auf die Hintergründe des Großprojekts<br />

ein.<br />

Deutschland braucht neue Stromleitungen. Die<br />

Begründung ist einfach: Nur mit einer erweiterten<br />

Netzinfrastruktur kann der im Norden Deutschlands<br />

produzierte Windenergiestrom in die großen Industriegebiete<br />

Bayerns und Baden-Württembergs<br />

transportiert werden. Bereits 2009 beschloss die<br />

Regierung vor diesem Hintergrund den Bau neuer<br />

Hochspannungstrassen mit einer Gesamtlänge von<br />

1.800 km. "Bislang aber wurden erst 214 km gebaut",<br />

präzisiert Hartauer die Zahlen, "sogar nur<br />

11 km davon sind bis dato in Betrieb." Gescheitert<br />

seien die Ausbaupläne vor allem aus zwei Gründen:<br />

aufgrund der Zurückhaltung der Netzbetreiber und<br />

der Proteste von Bürgern. Beide Punkte will nun der<br />

bis Anfang Juni entstandene Netzausbauplan von<br />

vornherein entkräften, indem die Parteien am Planungsprozess<br />

beteiligt sind.<br />

In einem ersten Schritt haben daher die vier großen<br />

Übertragungsnetzbetreiber Tennet, Amprion,<br />

50Hertz und TransnetBW den bereits vorliegenden<br />

Netzausbauplan erarbeitet, der in einem zweiten<br />

Schritt ab etwa Mitte Juli von den Bürgern geprüft<br />

werden kann. Zur Diskussion stehen damit gut 3.800<br />

km zusätzliche Stromtrassen, die bis 2022 entstehen<br />

sollen. Weitere 4.440 km des bereits bestehenden<br />

Markt | <strong>GRÜN</strong> <strong>INVESTIEREN</strong> <strong>2012</strong><br />

Energiewende: Deutschland steht auf der Leitung<br />

Herausforderungen<br />

und Lösungsansätze beim Netzausbau<br />

Hochspannungsnetzes sollen laut Planung optimiert<br />

werden. Im Kern handelt es sich dabei um vier große<br />

Trassen, die von Schleswig- Holstein, Niedersachsen<br />

und Sachsen-Anhalt quer durch Deutschland<br />

in Richtung Bayern und Baden-Württemberg laufen.<br />

Hier entstehen Kosten in Höhe von etwa 20<br />

Mrd. Euro. Hinzu kommen die Ausgaben für den<br />

Ausbau lokaler Stromnetze, den Experten auf 30<br />

Mrd. Euro schätzen, sowie Kosten für die Offshore-<br />

Anbindung, die weitere 15 Mrd. Euro umfassen<br />

werden. Dazu Thomas Hartauer: "Unberücksichtigt<br />

in der Kostenkalkulation sind auch erwartbare Einwände<br />

der Bürger gegen die bislang hauptsächlich<br />

oberirdisch geplanten Trassen, die nach Einwohnerwunsch<br />

voraussichtlich durch Erdkabel ersetzt werden<br />

sollen." Doch die Kosten für Erdkabel erreichen<br />

nahezu das Siebenfache des Preises für Überlandstromleitungen.<br />

Besonders dieser Umstand macht<br />

die Kostenkalkulation für das Projekt Netzausbau so<br />

schwierig.<br />

Eine Möglichkeit zur Kostensenkung sehen Experten<br />

im verstärkten dezentralen Ausbau Erneuerbarer<br />

Energien, um so die Kapazitäten vor Ort zu<br />

erhöhen und den Bedarf nach Fernübertragung zu<br />

reduzieren. Mit mehreren bereits realisierten Windprojekten<br />

in der Region Hof - darunter z.B. der<br />

Lacuna Windpark Feiltisch, den Investoren als geschlossenen<br />

Fonds zeichnen können - trägt die Regensburger<br />

Lacuna AG dieser Entwicklung bereits<br />

heute Rechnung. Weitere Beteiligungen sind bereits<br />

in Planung. So sollen hier bis 2014 insgesamt fünf<br />

Windparks entstehen, die nach der Fertigstellung<br />

mit einer Gesamtleistung von insgesamt 61,5 MW<br />

Öko-Strom für etwa 42.000 Zwei-Personen-Haushalte<br />

liefern - das entspricht gut 140 Mio. KWh<br />

kohlendioxidfreien Windstrom. "Im Ergebnis kann<br />

so auch die Energieversorgung in den verbrauchsstarken<br />

Regionen Deutschlands gewährleistet werden",<br />

resümiert der Lacuna-Vorstand. www.lacuna.de<br />

21

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!