3/05 - Akademie für Politische Bildung Tutzing
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Was hat Peter Hampe unserem Haus<br />
bedeutet? Er stand ja der Schule Eric<br />
Voegelins nahe und war von daher das<br />
Denken in Ordnungen gewohnt, wie<br />
bekanntlich eine wichtige Schule der<br />
Ökonomie auch. Plakativ ausgedrückt<br />
ging es Voegelin wie Eucken angesichts<br />
der historischen Erfahrungen um<br />
Ordnungen in Freiheit. Bei Manfred<br />
Hättich war man, solchem Denken verpflichtet,<br />
in der Tat in besten Händen,<br />
weil es seinem eigenen entsprach. Als<br />
10<br />
„Der PH-Wert <strong>für</strong> die <strong>Akademie</strong> ist unermesslich“<br />
Peter Hampe in den Ruhestand verabschiedet<br />
<strong>Akademie</strong>dozent Prof. Dr. Peter Hampe<br />
verlässt nach über 25 Dienstjahren unser<br />
Haus. Aus diesem Anlass veranstaltete<br />
die <strong>Akademie</strong> eine Feierstunde, in der Direktor<br />
Heinrich Oberreuter und der Personalratsvorsitzende<br />
Michael Schröder den Jubilar würdigten.<br />
Hampes Freund und Kollege Werner Patzelt von<br />
der TU Dresden referierte über die Zukunft der<br />
„Wahrer Dozent – nicht nur Organisator“<br />
<strong>Akademie</strong>direktor Oberreuter würdigte Kompetenz und<br />
didaktisches Geschick Hampes<br />
Diplom-Volkswirt und promovierter<br />
Politikwissenschaftler war Hampe natürlich<br />
prädestiniert, beides zusammenzuführen.<br />
Er hat in diesem Hause<br />
wirtschaftsordnungspolitische Konzeptionen,<br />
die soziale Marktwirtschaft,<br />
Finanz-, Renten und Arbeitsmarktpolitik,<br />
die Transformationsprozesse im<br />
Osten und natürlich auch die Probleme<br />
und Folgen der Globalisierung<br />
sachkundig vermittelt und permanent<br />
begleitend dazu publiziert und Editio-<br />
<strong>Akademie</strong>direktor Heinrich Oberreuter (rechts) würdigte die Verdienste<br />
von Peter Hampe um die <strong>Akademie</strong>.<br />
politischen <strong>Bildung</strong> und der Präsident des ifo-<br />
Instituts Hans-Werner Sinn hielt den Festvortrag<br />
zum Thema „Exportweltmeister oder Schlusslicht?“<br />
Hampe ist Vorsitzender des Landesverbands<br />
Bayern der Deutschen Vereinigung <strong>für</strong> politische<br />
<strong>Bildung</strong> und hat eine Honorarprofessur<br />
an der TU Dresden. Wir dokumentieren Reden<br />
und Vorträge in Auszügen.<br />
nen vorgelegt. Er ist in der Tat Dozent<br />
gewesen und nicht überwiegend Organisator.<br />
Und er hat es ausgezeichnet<br />
verstanden, sein Auditorium anzusprechen<br />
und mit Material zu versorgen.<br />
Kurz: zur Kompetenz gesellte sich<br />
auch didaktisches Geschick – beides<br />
immerhin in einem Kernbereich unseres<br />
gesetzlichen Auftrags.<br />
Dessen Bedeutung erkennen wir in diesen<br />
Tagen besonders, da die Debatte<br />
um unsere wirtschaftliche Entwicklung<br />
und die Konzepte, ihr zu begegnen, an<br />
Schärfe zunimmt. U.U. wäre vielleicht<br />
Hampes schon 1984 erschienener Beitrag<br />
„Was Keynes wirklich wollte“<br />
nützlich – oder auch seine Edition<br />
„Langfristige Alterssicherung – aber<br />
wie?“ von 1985. Man kann ihm und<br />
dem Haus nicht vorwerfen, Wesentliches<br />
nicht recht- und frühzeitig thematisiert<br />
zu haben – und dass alle Welt<br />
heute mehr von Reprisen zu leben<br />
scheint, ist zu allererst den politischen<br />
und den interessengeleiteten Akteuren<br />
zuzuschreiben. Auch deren zögerlich<br />
eingeleitete Reformschritte haben<br />
bislang wenig bewirkt, und die aktuell<br />
hochgezogene Kapitalismusdiskussion<br />
wird in der Sache positiv gar nichts bewirken.<br />
Sie zeigt nur, wie sehr rationale<br />
Annäherungen gebraucht werden<br />
und wie wohltuend sie wären, um komplexe<br />
Zusammenhänge aufzuhellen, so<br />
wie wir es hier gewohnt sind.<br />
Immer wieder kehrt jetzt auch die altbekannte<br />
Frage nach der Belastbarkeit<br />
unserer Demokratie angesichts von 5<br />
Millionen Arbeitslosen und angesichts<br />
�<br />
<strong>Akademie</strong>-Report 3/20<strong>05</strong>