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3/05 - Akademie für Politische Bildung Tutzing

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des Tunnels’ zu zeigen.“ Aber auch die<br />

Bürger müssten der Einsicht, dass etwas<br />

getan werden müsse, die Bereitschaft<br />

folgen lassen, persönliche Konsequenzen<br />

zu ziehen. Es sei gut mög-<br />

Ex-Bundesfinanzminister Theo<br />

Waigel forderte Veränderung der<br />

Ausgabenstrukturen durch Sozialund<br />

Arbeitsmarktreformen und<br />

<strong>Akademie</strong>-Report 3/20<strong>05</strong><br />

lich, dass eine neue Regierung ein Zeitfenster<br />

von lediglich einem Jahr habe,<br />

so Waigel, um ein großes Reformpaket<br />

erfolgreich durch Bundestag und<br />

Bundesrat zu bringen. Diese Chance<br />

gelte es zu nutzen.<br />

„Dunkle Wolken<br />

am Horizont“<br />

Auf den grundlegenden Zusammenhang<br />

zwischen wirtschaftlicher Lage<br />

und Demokratiegefährdung ging der<br />

Wahlforscher Dieter Roth anhand aktueller<br />

Umfrageergebnisse ein. Grundsätzlich,<br />

so Roth, sei im Durchschnitt<br />

gesehen eine schon lange feststellbare<br />

Diskrepanz zwischen der Einschätzung<br />

der allgemeinen Lage und der individuellen<br />

Lage feststellbar. Letztere werde<br />

regelmäßig erheblich besser eingeschätzt<br />

als Erstere. Weit verbreitet ist<br />

auch die Ansicht, dass unsere Gesellschaft<br />

in größeren Problemen stecke<br />

bzw. sich in einer ernsten Krise befin-<br />

de. Fragt man die Menschen nach der<br />

Problemlösungskompetenz der Parteien<br />

in Wirtschaftsfragen, so ergibt sich<br />

folgendes Bild: Die SPD ist seit Beginn<br />

des Jahres 2003 massiv eingebrochen,<br />

was aber nicht zu einer Zunahme<br />

der im Niveau erheblich darüber<br />

liegenden Union geführt hat, sondern<br />

zu einer massiven Zunahme der Gruppe,<br />

die „keiner“ Partei derartige Kompetenz<br />

zuschreibt. Unter denjenigen,<br />

die entweder arbeitslos sind oder erhebliche<br />

Angst um die Sicherheit des<br />

Arbeitsplatzes haben, sind folgende<br />

Verhaltensweisen weiter verbreitet als<br />

in anderen Bevölkerungsgruppen: höhere<br />

Wahlabstinenz, weniger Demokratiezufriedenheit,<br />

ausgeprägtere<br />

Neigung zum Wählen des „rechten<br />

Randes“.<br />

Alles in allem sah Roth einige „dunkle<br />

Wolken am Horizont“, die Demokratie<br />

durch die leeren Kassen mit all<br />

ihren Folgen aber (noch) nicht fundamental<br />

gefährdet.<br />

Manfred Schwarzmeier<br />

eine umfassende Steuerreform. �<br />

ifo Institut <strong>für</strong> Wirtschaftsordnung an der Universität München<br />

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