in-situ röntgendiffraktion zur charakterisierung von mechanischen ...
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Abbildung 3.2: Stereographische Projektion e<strong>in</strong>es hexagonalen GaN Kristalls <strong>in</strong><br />
(100) Orientierung (entspricht GaN[1-100]). Die Pole bzw. Richtungen im Kristall<br />
s<strong>in</strong>d als Kreise bzw. Pfeile e<strong>in</strong>gezeichnet. Die Reflexe, welche <strong>zur</strong><br />
Dehnungsmessung <strong>in</strong> den Richtungen GaN[11-20] und GaN[0001] gemessen<br />
wurden, s<strong>in</strong>d als Punkte e<strong>in</strong>gezeichnet.<br />
3. Experimentell<br />
Zur Berechnung der Dehnung des Kristallgitters wird auch der unverspannte<br />
Netzebenenabstand (oder auch a0) benötigt. Die Bestimmung des unverspannten<br />
Netzebenenabstands e<strong>in</strong>er Netzebenenschar erfolgt <strong>in</strong> dieser Arbeit über den l<strong>in</strong>earen<br />
Zusammenhang der experimentell ermittelten Netzebenenabstände zu s<strong>in</strong> 2 ψ. Im folgenden<br />
Kapitel wird die Durchführung der Bestimmung <strong>von</strong> d0 hkl hkl<br />
d0 erläutert.<br />
3.3.1b Bestimmung des unverspannten Netzebenenabstandes<br />
Die Bestimmung des unverspannten Netzebenenabstandes <strong>in</strong> Massivmaterialien ist im<br />
Allgeme<strong>in</strong>en ke<strong>in</strong>e triviale Angelegenheit, da hier durch Wechselwirkungen zwischen den<br />
Körnern des Gefüges nie vollständige Spannungsfreiheit herrscht.<br />
E<strong>in</strong>e Möglichkeit der Bestimmung des unverspannten Netzebenenabstandes erfolgt über<br />
Pulverdiffraktion. Aus dem zu untersuchenden Material wird e<strong>in</strong> Pulver, bestehend aus<br />
e<strong>in</strong>zelnen, freien Kristalliten hergestellt. Dieses wird unter der Annahme, dass die Kristallite<br />
des Pulvers sich gegenseitig nicht bee<strong>in</strong>flussen, d.h. spannungsfrei s<strong>in</strong>d, röntgenographisch<br />
h<strong>in</strong>sichtlich der Netzebenenabstände untersucht. Diese Methode ist für die Bestimmung des<br />
unverspannten Netzebenenabstandes <strong>von</strong> Re<strong>in</strong>materialien anwendbar, doch bei<br />
mehrphasigen Materialien ist e<strong>in</strong>e derartige Untersuchung nicht immer möglich.<br />
E<strong>in</strong> weiteres Verfahren für kubisch flächenzentrierte Materialien wurde <strong>von</strong> Wagner<br />
beschrieben. Es basiert auf dem Vergleich zwischen e<strong>in</strong>er spannungsarm geglühten Probe<br />
und e<strong>in</strong>er nicht spannungsarm geglühten Probe [71]. Da Spannungsarmglühen jedoch<br />
hkl<br />
d 0<br />
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