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April - Experimenta.de

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Else Laudan<br />

50 Jahre Argument Verlag<br />

Kritischer Geist und verlegerische Praxis seit 1959<br />

Mi-en-leh sagte:<br />

Man muss so radikal sein wie die Wirklichkeit.<br />

Bert Brecht<br />

Das vielfältige Programm <strong>de</strong>s Argument Verlags richtet sich<br />

an alle, <strong>de</strong>nen das Denken und die Kritik etwas be<strong>de</strong>uten. Im<br />

Wissenschaftsbereich geht es um Erneuerung linker Theorie. Die<br />

Zeitschrift ›Das Argument‹ liefert seit fünf Deka<strong>de</strong>n Analysen und<br />

Diskurse zu Kernthemen linker Gesellschaftskritik. Die ›Ariadne<br />

Krimis‹ spiegeln die Gewalt <strong>de</strong>r Wirklichkeit literarisch.<br />

Die Geschichte <strong>de</strong>s Verlags ist auf <strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n Seiten kurz dokumentiert. Seine aktuellen<br />

Schwerpunkte liegen auf kritisch-pluralem Marxismus, Feminismus, politischer Bildung, Kritischer<br />

Psychologie und Medizin sowie politischem Sachbuch. Hauptwerke sind die Schriften von Antonio<br />

Gramsci, Stuart Hall, Klaus Holzkamp, Frigga Haug und Wolfgang Fritz Haug, das ›Historischkritische<br />

Wörterbuch <strong>de</strong>s Marxismus‹, die Zeitschrift ›Das Argument‹ sowie die subversiv<br />

gemeinten ›Ariadne Krimis‹ von internationalen und <strong>de</strong>utschsprachigen Autorinnen, die mit <strong>de</strong>m<br />

Genre experimentieren und Wagnisse eingehen.<br />

Ariadne Kriminalromane<br />

Else Laudan, geb. 1963 (Tochter von Frigga<br />

Haug), Diplomsoziologin, Lektorin, Übersetzerin,<br />

Verlegerin. Schulabbruch, Jobs in alternativen<br />

Kulturbetrieben, Lehre als Maschinenschlosserin,<br />

1988 – 1993 Studium an <strong>de</strong>r<br />

Hochschule für Wirtschaft und Politik Hamburg.<br />

Ab 1988 zunächst als Übersetzerin, dann<br />

Lektorin und Redakteurin zuständig für das<br />

Ariadne-Programm, seit Sommer 1997<br />

Geschäftsführerin im Argument Verlag.<br />

Ariadne ist seit 1988 die politische Frauenkrimireihe. Ariadne Krimis sind nicht bloß Krimis von<br />

Frauen, sie sind ihrem Selbstverständnis nach ein kulturpolitisches Projekt, das die klassischen<br />

Genre-Rollen verän<strong>de</strong>rte, in<strong>de</strong>m Frauen souverän auftreten und die Szene beherrschen. Die<br />

Besetzung dieses Genres durch Frauen sorgte auf anarchische Weise für viele Innovationen,<br />

verlagerte die Krimihandlung und verwan<strong>de</strong>lte das Personal: Einsame Wölfinnen, umtriebige<br />

Mütter, Globetrotterinnen und Blaustrümpfe lösten <strong>de</strong>n altväterischen Smith&Wesson-Macho<br />

ab. Manche Ariadne Krimis wur<strong>de</strong>n fünfzig- bis hun<strong>de</strong>rttausendfach verkauft und immer wie<strong>de</strong>r<br />

neu aufgelegt, allen voran Die dünne Frau von Dorothy Cannell, Wenn die grauen Falter fliegen<br />

von Marion Foster und Stoner McTavish von Sarah Dreher. In <strong>de</strong>n 1990er Jahren generierte<br />

Ariadnes wachsen<strong>de</strong> Beliebtheit einen regelrechten Frauenkrimi-Boom bei fast allen Verlagen.<br />

Die Ära, in <strong>de</strong>r Frauen nur blon<strong>de</strong> Stoppschil<strong>de</strong>r für <strong>de</strong>n Krimi-Hel<strong>de</strong>n darstellten, ist heute längst<br />

Vergangenheit.<br />

Das Ariadne-Krimiprogramm im Argument Verlag hat sich behauptet. Nach wie vor steht<br />

Ariadne für intelligente Spannung aus Frauenhand, seien es romantische, witzige, abgedrehte,<br />

politische, schöngeistige, freche o<strong>de</strong>r auch bitterböse Kriminalromane. Für <strong>de</strong>n beson<strong>de</strong>ren<br />

Charakter <strong>de</strong>r Reihe sorgt neben <strong>de</strong>n Wurzeln in <strong>de</strong>r ›Politik <strong>de</strong>s Kulturellen‹ (Gramsci) auch<br />

persönliche Vernetzung mit engagierten Autorinnen (und bei nicht <strong>de</strong>utschsprachigen Titeln auch<br />

mit engagierten Übersetzerinnen). Hinzu kommt ein hoher Anspruch an Stil, Inhalt und Anliegen<br />

sowie die nicht nachlassen<strong>de</strong> Freu<strong>de</strong> am Genre und am Experimentieren damit.<br />

<strong>April</strong> 2013 61<br />

www.eXperimenta.<strong>de</strong>

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