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Download - Österreichischer Integrationsfonds

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19. Jahrhunderts von der Slowakei kommend Ostungarn erreicht. Von dieser durch<br />

Ungarn gehenden Strömung zweigt ein starker Arm nördlich des Plattensees<br />

(Komitat Veszprém) in Richtung Westungarn ab, der sich wieder in drei Zweige teilt,<br />

von denen der nördliche um 1875 den Seewinkel, der mittlere um 1880 den<br />

Oberpullendorfer-Oberwarter-Bereich und schließlich der südliche um 1885 die<br />

Güssinger Landschaft erreicht. Das Gebiet südlich der Raab, also der südlichste Teil<br />

des heutigen Burgenlandes, könnte von einer eigenen, von Südungarn kommenden<br />

Welle beeinflusst worden sein. 7<br />

Bis 1921 hat es ein Burgenland weder in politisch-administrativer Hinsicht gegeben,<br />

noch stellte dieser Raum eine wie immer geartete geschlossene Landschaft dar.<br />

Nicht einmal der Umstand, dass es ein nahezu geschlossenes deutsches<br />

Siedlungsgebiet in Westungarn gegeben hat, führte zum Bewusstsein einer<br />

Zusammengehörigkeit der Deutschen an der Raab und am Neusiedlersee. Eine<br />

durch das heutige Burgenland gehende Verbindung in nord-südlicher Richtung gab<br />

es weder in mentaler noch in verkehrsmäßiger Hinsicht. Fast alle Verkehrslinien<br />

verliefen in west-östlicher Richtung, unterstützt durch die geographische<br />

Gegebenheit, dass alle drei Landesteile beckenähnliche Landschaften sind, die sich<br />

nach dem Osten hin öffnen und voneinander durch die Gebirgsbarrieren des<br />

Ödenburger- und Bernsteiner-Günser-Gebirges getrennt sind. Auch heute<br />

bestimmen diese die Unterteilung des Landes in ein nördliches, mittleres und<br />

südliches Burgenland.<br />

In der Zeit der kontinuierlichen Nord-Süd-Verlagerung der burgenländischen<br />

Erstauswanderungsgebiete vollzieht sich in Amerika innerhalb der Siedlungsgebiete<br />

der Erstauswanderer ein ähnlicher Prozess. Die ersten burgenländischen<br />

Einwanderer ließen sich im Mittelwesten (Kansas City) nieder. Die nachfolgende<br />

Einwanderungsgeneration zog nur noch bis Chicago, die folgenden kamen gar nur<br />

mehr bis Pennsylvania und New Jersey, und die um die Jahrhundertwende<br />

Eingewanderten ließen sich in großer Zahl bereits in New York nieder. Man kann<br />

diese Entwicklung nicht verallgemeinern, wohl aber feststellen, dass die<br />

nachfolgenden Einwanderer immer weniger weit in den Westen zogen. Es kommt<br />

also zu einer West-Ost-Verlagerung der Ersteinwanderungsgebiete in der gleichen<br />

7 Dujmovits Walter; Die Amerikawanderung der Burgenländer, Seite 38-39, Stegersbach 1975<br />

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