Download - Österreichischer Integrationsfonds
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8.1.1.2. Probleme in der Landwirtschaft<br />
Das heutige Burgenland war um 1900 noch ein reines Agrarland. Die<br />
landwirtschaftlichen Betriebe waren aber Kleinst- und Zwergbetriebe ohne<br />
Kapitalausstattung. Die Menschen arbeiteten hart, doch die Früchte ihrer Arbeit<br />
eigneten sich andere an. Getreide- und Viehhändler haben großen Einfluss auf die<br />
Lebensbedingungen der Bauern. Drückten sie die Preise, vergrößerte sich die Not.<br />
Ein weiteres Übel, welches die Situation verschärfte, war die Realteilung im Erbfall.<br />
Das Prinzip der Realteilung im Erbfall kann zu einer ‚relativen Überbevölkerung’<br />
führen, da sich dadurch die landwirtschaftlichen Flächen für die einzelnen Erben<br />
verringern und die wirtschaftliche Überlebensfähigkeit durch eine zu kleine<br />
Landwirtschaft nicht möglich ist. Die Betriebe konnten daher die Bauernfamilien oft<br />
nicht mehr ernähren.<br />
In vielen Gemeinden des Burgenlandes wurde damals großflächig Wein angebaut.<br />
Diese Kulturen wurden aber in den Neunziger Jahren des 19. Jahrhunderts durch<br />
eine Reblausplage vernichtet.<br />
„Dem Ersten den Tod, dem Zweiten die Not, dem Dritten das Brot“, sagt eine alte<br />
Bauernweisheit. Nur die ältesten Söhne erben die Landwirtschaft, was sollen die<br />
nachgeborenen Jungen und die Töchter machen? Die Auswanderung nach Amerika<br />
erschien da Vielen als willkommene Alternative. Aus den USA hörte man schon in<br />
der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, dass es dort Land gibt, dass man dort die<br />
Möglichkeit habe sich anzusiedeln und sogar selbstständig Land zu erwerben und<br />
Farmer zu werden.<br />
8.1.1.3. Regionale Geschichte - Randlage<br />
Die Teilung des Burgenlandes 1938 auf die beiden Gaue Niederdonau und<br />
Steiermark hatte dazu geführt, dass das südliche Burgenland, als Teil des Gaus<br />
Steiermark und aufgrund der geographischen Nähe, stärkere wirtschaftliche<br />
Beziehungen mit der Steiermark hatte.<br />
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