Große Exkursion Mali
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Die Karte in Abbildung 1 zeigt neben dem Kernraum des Sudanstils um Djenné, Mopti<br />
und San auch die weiteren Ausbreitungsrichtungen in den (Nord-)Osten <strong>Mali</strong>s, nach<br />
Guinea und in die Elfenbeinküste.<br />
Auf die stilistischen Merkmale der Lehmarchitektur wird in Kapitel 3 näher eingegangen.<br />
(Krings 1984, 123-128.)<br />
2. Merkmale der Lehmarchitektur<br />
2.1. Bürgerliches Wohnhaus<br />
Der Grundriss der Bürgerhäuser in Djenné ist prinzipiell viereckig. Die Wohngebäude<br />
bestehen in der Regel aus zwei Stockwerken mit einem Flachdach.<br />
Abb. 2: Grundriss eines Bürgerhauses<br />
(Krings 1984, 132.)<br />
152<br />
Erdgeschoss:<br />
1 Hauseingang (goumhu)<br />
2 Vestibül (tafarafara)<br />
3 Innenhof (batuma)<br />
4 Abstellraum (tassike)<br />
Obergeschoss:<br />
5 Zimmer d.<br />
Hausherren<br />
(tafarafara/sifa)<br />
6 Toilette (salanga)<br />
Wie in Abbildung 2 nachzuvollziehen, gelangt man durch den Hauseingang zunächst in ein<br />
Vestibül. In diesem fensterlosen Raum werden Freunde und Bekannte der Familie<br />
empfangen, und auf Grund der relativ kühlen Temperaturen hält man sich während des<br />
Tages hier gerne auf. Wenn die Größe des Raumes es erfordert, wird die Decke von<br />
einer eckigen Säule in der Raummitte gestützt.<br />
Durchquert man einen oder mehrere dieser dunklen Räume, erreicht man den für<br />
islamische Bauten typischen Innenhof. Als Aufenthaltsort für die Frauen und Mädchen, an<br />
dem sie die Mahlzeiten zubereiten, ist er von mehreren viereckigen Räumen umgeben, so<br />
dass Fremden der Einblick verwehrt bleibt. Die umliegenden Räume sind ebenfalls für die<br />
Frauen und Kinder des Hauses vorgesehen.