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Große Exkursion Mali

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• Mit Blick auf die Speicherhäuschen erzählt Abdul uns, dass der Anbau zwischen<br />

Männer und Frauen getrennt wird. So bauen die Frauen Datteln und<br />

Erdnüsse an, die Männer hingegen Bohnen, Tomaten, Auberginen, Hirse,<br />

Couscous, Zwiebeln und Salat. Die Frauen bekommen dann Hirse und<br />

Gemüse von den Männern und lagern es nach der Weiterverarbeitung in<br />

ihrem Speicher. Alle fünf Tage findet ein Markt statt.<br />

• Ganz oben am Rande des Dorfes befinden sich Löcher im Fels, in denen<br />

zwischen dem 11. und 14. Jahrhundert die frühen Siedler – die Telem –<br />

lebten. Da die Löcher so klein sind glauben die Menschen noch heute,<br />

dass die Tellem Zwerge waren, Knochenfunde haben das aber widerlegt.<br />

Noch heute werden selten Bewohner in den Felshöhlen beerdigt, überwiegend<br />

jedoch in der Ebene. Hier oben ist auch der Platz des Hogons, dem<br />

religiösen Oberhaupt der Dogon. Er ist unter anderem für die Opferungen<br />

zuständig. Eigentlich wurde in Nombori von drei Alten bereits ein Hogon<br />

ernannt, aber er hat noch nicht seinen Platz eingenommen, weil er seine<br />

Familie nicht verlassen will. Der Hogon muss nämlich wie ein Eremit völlig<br />

abgeschieden leben und darf Essen uns Wasser nur von einer Jungfrau<br />

empfangen. Zu den Dogon Zeremonien kommen nur die Animisten, Christen<br />

und Muslime können sich mit ihrer ursprünglichen Religion nicht mehr<br />

identifizieren und verkaufen ihre alten Kultobjekte.<br />

• Danach passieren wir die Togina – das Palaverhaus – von der es in jedem<br />

Viertel eins gibt und eins für das gesamte Dorf. Es besteht aus vier Pfählen<br />

und einem ca. 50cm dicken, strohgedeckten Dach gegen die Sonne. Das<br />

Dach ist so niedrig gebaut, dass man nur sitzen, und nicht vor Problemen<br />

„weglaufen“ kann. Bei Problemen wird hier eine Versammlung einberufen,<br />

aber auch um Kinder zu Impfen oder die Mädchen auf die Beschneidung<br />

vorzubereiten.<br />

• In Nombori gibt es außerdem eine Schule mit 6 Lehren, ein (unnutzbares)<br />

Krankenhaus und ein Museum, das in Zusammenarbeit mit der Mission<br />

Culturelle aufgebaut wurde.<br />

Zum Abendessen gibt es To (Hirsebrei mit Sauce, die mit Fischbrühwürfeln<br />

gewürzt wurde), den die meisten von uns wegen des intensiven Geschmacks nur<br />

probieren wollen. Dazu gibt es Yam mit Gemüse und Hirsbier aus einer großen<br />

Kalebasse.<br />

Unser Fahrer Oumar liegt schon betrunken am Tisch, er hat als Songhai eine<br />

Scherzbeziehung mit dem gesamten Dogondorf, war den ganzen Tag über sehr<br />

aufgedreht und hat wohl ein Beruhigungsbier zu viel getrunken.<br />

Nach dem Essen tanzen die Frauen des Dorfes in ihren wunderschönen<br />

Indigogewändern für uns bzw. besonders für Frau Luttmann. Die Systematik des<br />

Tanzes bleibt über die gesamten zwei Stunden immer gleich, und bald werden<br />

junge Männer und Frauen ebenfalls mit einbezogen und natürlich auch wir<br />

Besucher.<br />

Verfasser: Friederike Brumhard<br />

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