Große Exkursion Mali
Große Exkursion Mali
Große Exkursion Mali
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
jeder seine Privatsphäre hat. Die Speisen sind ebenfalls auf den europäischen Gaumen<br />
zugeschnitten (vgl. Luttmann, Tourismusstrukturen im heutigen Dogon-Land). Häufig sind<br />
die Unterkünfte um einen Souvenirshop ergänzt, in denen typische Kunst wie<br />
beispielsweise die Masken „kanaga“ der Dogon verkauft werden. Es ist nur eine Maske<br />
von vielen der Dogon und sie wird bei den Maskentänzen von den Männern getragen.<br />
Die Maskentänze gehören zu einem touristischen Highlight der Region und die Touristen<br />
zahlen ein Entgelt, damit diese Tradition extra für die „nachgeahmt“ wird.<br />
Die zentrale Rolle im Tourismus haben die jungen Dogon-Männer, die sich als Guides<br />
betätigen. Sie führen die Touristengruppen von Dorf zu Dorf und erklären ihnen die<br />
Lebensweise der Dorfbewohner und das animistische Glaubensprinzip. Es existiert ein<br />
starker Konkurrenzkampf da der Begriff Fremdenführer kein geschützter Begriff ist.<br />
Auch als Souvenirverkäufer und Hostelbetreiber betätigen sich in der Regel die jungen<br />
Männer, die gerne die ökonomischen Chancen ergreifen (vgl. Luttmann 2002, 172f.). Sie<br />
sind ansonsten wegen der hierarchischen Sozialstruktur stark benachteiligt, da erst mal<br />
die Brüder des Vaters erben wenn dieser verstirbt. Dadurch kommen die Männer erst<br />
im fortgeschrittenen Alter in den Besitz von guten Böden um Landwirtschaft zu<br />
betreiben (vgl. Van Beek 2003, 272)<br />
Die Touristenzahlen in der Dogon-Region sind genauso wie im gesamten Land <strong>Mali</strong><br />
steigend. Im Jahre 2000 lag die Zahl der Übernachtungen bei 15.000 im Jahr, heute sind<br />
es bereits doppelt so viele. Diese Zahl hört sich vergleichsweise sehr gering an aber man<br />
muss bedenken, dass es auch nur eine limitierte Zahl an Übernachtungsmöglichkeiten<br />
gibt die Region als Massenreiseziel nicht geeignet ist (vgl. Van Beek 2003, 268).<br />
Foto 5: Maske der Dogon: kagan<br />
Galerie für traditionelle Afrikanische Kunst<br />
94