Große Exkursion Mali
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4.3. Ursachen des Städtewachstums<br />
Als Ursache für das städtische Wachstum spielen zum einen Anziehungskriterien – Pull-<br />
Faktoren – der Städte ein Rolle, zum anderen führen schlechte Lebensbedingungen auf<br />
dem Land – Push-Faktoren – zur Wanderung in die Stadt. Die Ursachen werden<br />
allgemein als Push- / Pull-Fakoren bezeichnet. Für Push- / Pull-Faktoren kommen fünf<br />
Wirkungsbereiche zum Tragen: demografische, ökologische, wirtschaftliche, infrastrukturelle<br />
und sozial-gesellschaftliche Faktoren. (Vgl. Heineberg 2006, 33 & 326.)<br />
Unterschiedliche Push-Faktoren spielen dabei auch für <strong>Mali</strong> eine Rolle und verursachen<br />
eine Abwanderung aus dem ländlichen Raum. Hierfür steht auf der demografischen<br />
Ebene das stark zunehmende Bevölkerungswachstum, auf der ökologischen Ebene spielen<br />
die naturräumlichen Gegebenheiten und die daraus resultierende Probleme, wie die<br />
Dürreperioden – in <strong>Mali</strong> Anfang der 80er Jahre – eine entscheidende Rolle (Vgl. Bähr /<br />
Jürgens 2005, 282.). Ein weiterer Push-Faktor kann aus der wirtschaftlichen Situation<br />
durch mangelnde Arbeitsplätze im ländlichen Raum ausgelöst werden oder auch<br />
infrastrukturell bedingte mangelnde Versorgung mit Bildung, Krankenhäusern oder auf<br />
sehr essentieller Ebene – allerdings sehr relevant für <strong>Mali</strong> – mit Trinkwasser. Die<br />
genannten Push-Faktoren, waren während der <strong>Exkursion</strong> in <strong>Mali</strong> wieder zu finden.<br />
Gleichzeitig locken jedoch bestimmte Pull-Faktoren die Bevölkerung in die Städte. Dabei<br />
kehren sich viele Push-Faktoren um, so dass in der Stadt z. B. auf bessere oder höhere<br />
Anzahl von Arbeitsplätzen gehofft wird. Bessere Versorgungsmöglichkeiten locken in die<br />
Städte, dabei gibt es für <strong>Mali</strong>er, die studieren möchten, nur in Bamako die Möglichkeit<br />
dazu. Außerdem existiert häufig ein positives Bild vom Stadtleben, das auf der sozialgesellschaftlichen<br />
Ebene Anreize zur Wanderung in die Stadt bietet. Dieses Bild wird<br />
häufig durch 'falsche Anreize' – bessere Versorgungsversorgungssetzungen für Städter,<br />
durch Preisbindung – auf politischer Ebene zusätzlich noch gestärkt (Ebda.).<br />
Unterschiedliche Gründe führen zu einer Zunahme der städtischen Bevölkerung. Es gibt<br />
Push- und Pull-Faktoren durch die es zur Wanderung in die Stadt kommt. Am Beispiel<br />
Moptis hat Beate Lohnert verschiedene Wanderungsbewegungen, die mit der<br />
Urbanisierung zusammenhängen in ihrem Buch ‚Überleben am Rande der Stadt’<br />
aufgezeigt. Für die Stadt Mopti, die nahe dem Niger-Binnendelta gelegen ist, stellt Beate<br />
Lohnert vier Wanderungsströme fest: die Land-Stadt Migration, Inter-urbane Migration,<br />
Saisonale Arbeitsmigration (zirkulär) und Stadt-Stadt Migration (Vgl. Lohnert 1995, 10.).<br />
Diese Einteilung macht deutlich, dass für den Zuwachs der Städte die Push- und Pull-<br />
Faktoren, die vor allem für die Land-Stadt Migration gelten eine Rolle spielen, jedoch gibt<br />
es noch weitere Migrationströme, innerhalb der Stadt sowie zwischen Städten oder auch<br />
saisonale bedingte Wanderungen, die zirkulär funktionieren, d. h. es kommt auch zu<br />
Rückwanderungen in den ländlichen Raum (Vgl. Bähr / Jürgens 2005, 281.). Dennoch<br />
ergibt sich insgesamt ein Bevölkerungszuwachs, der die Städte und auch das Land vor<br />
weitere Herausforderung stellt.<br />
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