Große Exkursion Mali
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Der Reiseführer Lonley Planet nennt in dem Abschnitt über <strong>Mali</strong> Überholzung,<br />
Überweidung und Desertifikation die größten Umweltprobleme des Landes. Auf der<br />
Webseite von Germany Trade and Invest zu z. B., finden sich zahlreiche Artikel zum<br />
Thema Wasserressourcenmanagement, was darauf schließen lässt, dass diese Institution<br />
dies als primär zu behebendes Problem sieht. Andere Internetquellen beschreiben ganz<br />
andere Probleme als die Gravierernsten. Insgesamt ist nur sehr wenig zu dem Thema zu<br />
finden. Im Folgenden möchte ich die unterschiedlichen Auffassungen die ich vor der Reise<br />
nach <strong>Mali</strong> recherchieren konnte Stichpunktartig zusammenfassen.<br />
1. Wasser<br />
Abwasser: Die Abwasserversorgung in <strong>Mali</strong> ist kaum, und wenn dann unzureichend<br />
vorhanden. Eine staatliche Organisation dieser gibt es nicht. Die Abwässer gelangen auf<br />
direktem Weg in stehende und fließende Gewässer sowie in den Boden.<br />
Gewässerverschmutzung: In die Gewässer <strong>Mali</strong>s gelangt ein sehr großer Teil der<br />
Abwasser von Haushalten und Industrie. Zudem wird in den Flüssen und Seen <strong>Mali</strong>s mit<br />
stark tensidhaltigen Waschmitteln gewaschen und die Abfallstoffe von Stickstoff-<br />
Düngemitteln aus der Landwirtschaft in die Gewässer geleitet.<br />
Trinkwasser: Lediglich rund 12% der malischen Bevölkerung steht sauberes Trinkwasser<br />
zur Verfügung.<br />
2. Desertifikation<br />
Desertifikaton oder auch fortschreitende Wüstenbildung wird in <strong>Mali</strong> durch Deflation,<br />
Abholzung, Überweidung und Versalzung der Böden hervorgerufen.<br />
Weite Teile des Landes sind von diesem Problem betroffen. Insbesondere die nördlichen<br />
Regionen <strong>Mali</strong>s, südlich der Sahara sind gezwungen gegen den fortschreitenden Prozess<br />
anzukämpfen. In den letzten 20 Jahren soll der Harmattan, ein Nordostpassat zwischen<br />
0° und 20° nördlicher Breite, die Wüste um ungefähr 100 Kilometer weiter nach Süden<br />
vorgeschoben haben.<br />
Timbuktu, heute eine mitten in der Halbwüste gelegene Stadt, lag vor 100 Jahren noch in<br />
grünen Landschaften und vor 40 Jahren direkt am Niger. Die malische Regierung<br />
versucht nun gemeinsam mit Hilfsorganisationen die Dünen zu stoppen. Es werden<br />
Erosions-Schutzwälle gebaut, widerstandsfähige Bäume gepflanzt und die Dünen mit<br />
Hecken und Gräsern befestigt, um Wind und Sand auszubremsen.<br />
3. Müll<br />
In <strong>Mali</strong> gibt es keine hinreichende Müll- oder Abfallentsorgung. Keinerlei staatliche<br />
Organisation. In Großstätten werden die Abfälle teilweise von privaten Unternehmen aus<br />
den Haushalten abgeholt jedoch danach lediglich außerhalb der Stadt gelagert oder in<br />
nahe gelegene Gewässer entsorgt.<br />
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