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Große Exkursion Mali

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Sonntag, 15. Februar 2009<br />

Abfahrt Sévaré: 9:00 Uhr<br />

Ankunft Djenné: 12:00 Uhr<br />

Referate: Djenné; sakrale Architektur (Teil 2)<br />

Mission Culturelle: 16:00 Uhr Stadtführung durch Djenné<br />

• Die Geschichte der Stadt Djenné beginnt mit dem Grab der Jungfrau „Tapama“.<br />

Der Name bedeutet „unsere große Schwester“. Die Stadtmauer<br />

brach bei Bauarbeiten immer wieder zusammen. Ein Menschenopfer war<br />

notwendig, um die Zukunft der Stadt zu retten. Tapama, die einzige Tochter<br />

eines Bozo-Ehepaares, opferte sich freiwillig. Danach wurde ihr Name<br />

nie wieder ausgesprochen. Der Ort des Grabes hat weiterhin rituelle Bedeutungen,<br />

so sollen z. B. Wünsche, die hier ausgesprochen werden auch<br />

in Erfüllung gehen. Neben dem Grab befand sich das ursprüngliche Eingangstor<br />

der Stadtmauer.<br />

• Zur Abwasserproblematik:<br />

Bis 2006 wurde Abwasser über offene Aquädukte aus den Häusern<br />

geleitet. Heute erfolgt die Abwasserentsorgung einiger Haushalte über<br />

Rohre, die mit Filtern (in Form von Sand in Zwischenauffangstationen)<br />

ausgestattet sind. Das Rohrsystem wird von der KfW-Bank finanziert. Da<br />

die Filter jedoch nicht regelmäßig gesäubert werden, tritt das Abwasser<br />

stellenweise aus.<br />

• Zu Besonderheiten der Bauweise:<br />

Das Wohnhaus, das wir besichtigten, ist ca. 100 Jahre alt. Umbauten<br />

wurden in den 1960er Jahren unternommen.<br />

Der Vorbau des Eingangsbereiches sollte die Bewohner des Hauses vor<br />

Eindringlingen schützen. Die Dunkelheit in diesem Bereich wurde durch<br />

teilweise zwei oder drei fensterlose Vestibüle hintereinander verstärkt und<br />

erschwerte die Orientierung. Durch ein kleines rundes Fenster im ersten<br />

Obergeschoss (in der Straßenfront) und zusätzlich ein kleines Loch im<br />

Fußboden kann der Hausherr kontrollieren, wer durch den Eingang kommt.<br />

Der Aufenthaltsort der Frauen ist der Innenhof. Aus klimatischen Gründen<br />

ist er gewöhnlich recht klein.<br />

Die Anzahl der Zinnen in der Lehmzinnenkrone hat heute keine einheitliche<br />

Bedeutung mehr. Sie sind eher Schmuckelemente. Zwei Säulen in der<br />

Fassade des Hauses kann bedeuten, dass der Mann zwei Frauen hat. (Es<br />

gibt mehrere Interpretationsmöglichkeiten.)<br />

Seit der Ernennung zum Weltkulturerbe im Jahr 1988 ist es verboten mit<br />

Beton zu bauen. Basis der Lehmbauweise ist die ständige Erneuerung,<br />

hauptsächlich der Fassaden. Jedes Jahr im April bzw. Mai, bevor die<br />

Regenzeit beginnt, wird die Fassade der Moschee restauriert, um sie<br />

besser vor dem Regen zu schützen. Frisch verputzte Fassaden (mit einer<br />

Mischung aus Lehm, zermahlenen Baobab-Blättern, Foniohäcksel und<br />

Karité-Butter) wirken wie Zement. Die typisch marokkanischen<br />

Fensterläden sind so konzipiert, dass man von drinnen hinaus, aber nicht<br />

von außen hinein sehen kann.<br />

• 1819 wurde die erste große Moschee zerstört, woraufhin mehrere kleine<br />

Moscheen gebaut wurden. Der große Friedhof, der noch aus der Kolonialzeit<br />

stammt, liegt außerhalb der Stadt und wird heute nicht mehr genutzt.<br />

199

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